Die Geschichte von Sankt Anton
Die wechselvolle Geschichte des Klosters in unserem Pfarrgebiet
Hier lesen Sie, wie alles begann und was in den über hundert Jahren der Antoniuskirche geschehen ist: Vom ursprünglichen Armen- und Waisenasyl über die sogenannte „39-er-Pfarre“ bis zu den einschneidenden Veränderungen der letzten Jahre.
Am 27. November 1894 wurde die von Ludwig Zatzka erbaute Kirche dem heiligen Antonius von Padua geweiht. Sie war Bestandteil des St. Antonius Armen- und Krankenasyls. Die Barmherzigen Schwestern führten das Asyl. Es umfasste neben den heute noch bestehenden Gebäuden, der Pfarrkirche und dem Pfarrhaus, einen Gebäudekomplex samt Gartenanlagen. Der Komplex reichte im Norden bis zur Hütteldorfer Straße im Osten bis zur Tannengasse und im Westen bis zur Pouthongasse. Sowohl Asyl als auch Gartenanlagen existieren heute nicht mehr.
Im Jahr 1904 wurde der Kirchenbau erweitert. Seither hat die Kirche ihre heute noch bestehenden zwei Glockentürme. Sie verlor aber damit ihr äußeres Erscheinungsbild einer Klosterkirche.
Am 1. September 1939 wurde aus dem bestehenden Pfarrgebiet der Pfarre „Neufünfhaus“ ein eigenes Pfarrgebiet herausgeschnitten. Dieses wurde der Antoniuskirche zugeordnet. Durch diese Maßnahme konnte Theodor Kardinal Innitzer einen weiteren Priester zum Pfarrer einer Pfarre ernennen. Dies schützte ihn vor dem Zugriff durch die deutsche Wehrmacht. Seither war das Pfarrgebiet durch folgende Straßenzüge begrenzt: Schweglerstraße, Hütteldorfer Straße, Beingasse, Felberstraße.
Bis zum Jahr 1972 waren die Barmherzigen Schwestern neben der Pfarre mit der Pflege von Kranken und alten Menschen beschäftigt. Danach endete die Klostergemeinschaft. Neben dem Klosterleben bildete sich auch eine für damalige Verhältnisse sehr aktive Pfarrgemeinschaft. Viele verschiedene Gruppen und Vereine mit katholischem Hintergrund waren bzw. sind bis heute in der Pfarre angesiedelt. Beispielsweise sind zu nennen: Marianische Frauenkongregation, Legio Mariae und Vinzenzverein.
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Pfarre am 1. September 1989 wurde das Pfarrhaus generalsaniert. Danach wurde bis zum 100-jährigen Weihejubiläum der Kirche am 27. November 1994 die Kirche außen und innen generalsaniert. Letzte wesentliche Veränderung war die Versetzung des Altars in die Mitte des Kirchenraums, um den Anforderungen des zweiten Vatikanums an die Liturgie ausreichend Rechnung zu tragen.
Da sich die Katholikenzahl im 15. Bezirk deutlich schrumpfte (von 68.800 im Jahr 1972 auf 22.800 im Jahr 2010), war es nötig, im Jahr 2010 einen Reformprozess zu beginnen. Aus den drei Pfarren Neufünfhaus, Rudolfsheim und Schönbrunn-Vorpark entstand die Pfarre Hildegard Burjan. Die Pfarre St. Anton musste aufgelöst werden; das Pfarrgebiet gehört jetzt ebenfalls zu unserer Pfarre.
Die Kirche und das Pfarrhaus St. Anton konnten allerdings der rumänisch-orthodoxen Kirche übergeben werden, die seither einen großen Zulauf zu verzeichnen hat. Die katholische St. Nikolausstiftung betreibt weiterhin den Kindergarten im Pfarrgebäude.