Die Pfarrer von Rudolfsheim
Unsere Pfarrer von den Anfängen bis zur heutigen Pfarre
Von der Gründung bis zur Eingliederung in die Pfarre Hildegard Burjan hatte Rudolfsheim neun Pfarrer. Lernen Sie sie hier kennen.
Pfarrmoderator von 2013 bis 2017, seither Pfarrer der Pfarre Hildegard Burjan
Leben und Werk
Geboren (1963) und aufgewachsen bin ich in der Marktgemeinde Eslarn im Oberpfälzer Wald. Den Eltern und meinen fünf Geschwistern sowie dem Aufwachsen auf dem Bauernhof verdanke ich meine stärkste Prägung.
Studiert habe ich in Eichstätt und Regensburg Religionspädagogik, Philosophie und Theologie. Während und nach dem Studium war ich zwei Jahre in der Obdachlosen- und Suchtkrankenarbeit bei Pater Georg Sporschill SJ in Wien tätig. In den Jahren 1987, 1989 und 1990 absolvierte ich eine jeweils dreimonatige Bibelschule in der Türkei.
Am 27. Juni 1992 wurde ich in Regensburg zum Priester geweiht. 1994 kam ich wieder nach Wien, um im Neubaugebiet an der Brünnerstraße in Floridsdorf die neue Pfarre „St. Cyrill und Method“ zu gründen. Im Jahr 1999 wurde ich für ein Studienjahr in der Türkei freigestellt. Seit September 2000 bin ich Pfarrer in Christkönig–Neufünfhaus und war bis Februar 2013 zugleich Islambeauftragter der Erzdiözese Wien. Seither berate ich gerne in Fragen der christlich-muslimischen Verständigung.
Als Priester liegen mir der Dienst für christlich-muslimische Paare und Familien am Herzen. Im Jahr 2002 konnte ich die Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“ errichten. 2003 wurde ich zum Dechant des 15. Bezirks gewählt und 2008 bzw. 2013 wiedergewählt. Ab 2011 war ich Moderator für Schönbrunn-Vorpark, ab August 2013 auch Moderator für Rudolfsheim und St. Anton. Seit 1. Jänner 2017 darf ich Pfarrer der neuen Pfarre Hildegard Burjan sein.
Pfarrer von 1993 bis 2013
Leben und Werk
Franz Fischer wurde am 8. August 1937 in Unterstinkenbrunn bei Laa/Thaya in Niederösterreich geboren. Er besuchte das Bundesgymnasium in Hollabrunn und trat am 1. Oktober 1955 ins Wiener Priesterseminar ein. Am 29. Juni 1960 wurde er im Stephansdom zum Priester geweiht.
Im September desselben Jahres kam er als Kaplan nach Pernitz in Niederösterreich. In dieser 4.000 Katholikinnen und Katholiken zählenden Gemeinde wirkte er als Religionslehrer, betreute die Katholische Arbeiterjugend und war ab 1961 Dekanats-Jugendseelsorger für das Dekanat Piesting.
1963 kam er als Kaplan nach Groß-Enzersdorf und wurde dort 1965 Stadtpfarrer der Pfarre Maria Schutz. 1973 wurde Franz Fischer Mitglied des pastoralen Vikariatsrats „Unter dem Manhartsberg“ und zum Vorsitzenden des Fachausschusses Caritas dieses Vikariats bestellt. Von 1974 bis 1979 war er geistlicher Assistent der Arbeitsgemeinschaft „Entwicklungshilfe“ der Erzdiözese Wien, wo er bald auch den geistlichen Assistenten der Katholischen Aktion, Dr. Franz Gstaltmeyr, kennen lernte. Mit 1. September 1983 übernahm Pfarrer Fischer noch zusätzlich die Pfarre Franzensdorf im Marchfeld.
Von 1989 bis 1992 war er Regens des Wiener Priesterseminars. Am 29. Februar 1992 wurde er zum „Monsignore“ ernannt und besuchte ab dieser Zeit als Firmspender viele Pfarren in der Erzdiözese Wien. Von 1992 bis 1993 war er dann Pfarrer der Pfarre Kordon, Wien 14.
Mit 1. September 1993 übernahm er auf Bitte Kardinal Hans Hermann Groers die Pfarre Rudolfsheim, wo er am 19. Dezember von Kardinal Groer im Rahmen eines Festgottesdienstes in sein Amt eingeführt wurde. In einer kurzen Ansprache am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Fischer seinem Vorgänger Mag. Stockert, dass er die Möglichkeit des „Weiterbauens“ bekam. Ziel seiner pastoralen Tätigkeit war die Verlebendigung der Pfarre im Sinne des II. Vatikanischen Konzils durch Verkündigung, Liturgie und Diakonie.
Ein großes Anliegen Pfarrer Fischers war die Vertiefung des Glaubens durch Exerzitien im Alltag, durch Einkehrtage und Abende des Gebets. Ebenso wichtig waren für ihn auch Beichtgespräche und Aussprachemöglichkeiten.
Da sich sein Gesundheitszustand stark verschlechterte, trat er 2013 in den Ruhestand. Er verstarb am 29. November 2015 im Carolusheim in Wien 18.
Pfarrer von 1984 bis 1993
Leben und Werk
Georg Stockert wurde am 3. August 1952 in Wien geboren. Nach der Matura absolvierte er seinen Wehrdienst und trat danach in das Wiener Priesterseminar ein. Er studierte fünf Jahre lang Theologie, davon ein Jahr in Freiburg im Breisgau, Deutschland. Von 1976 bis 1977 machte Georg Stockert sein Diakonatspraktikum in der Pfarre Kaiserebersdorf, Wien 11. Am 29. Juni 1977 wurde er im Stephansdom durch Kardinal Dr. Franz König zum Priester geweiht.
Seine erste Station als Kaplan war in der Pfarre St. Brigitta in Wien 20. Danach wurde er Studienpräfekt im Knabenseminar Sachsenbrunn in Niederösterreich. Während dieser Zeit half er auch in verschiedenen Pfarren des Wechselgebiets aus.
Am 1. September 1984 wurde Georg Stockert zum Pfarrer von Rudolfsheim ernannt und am Abend des 20. Oktober von Kardinal König feierlich in sein Amt eingeführt, das er 9 Jahre inne hatte.
Auf Bitte von Kardinal Hans Hermann Groer übernahm Georg Stockert ab 1. September 1993 die Pfarre Aspern im großen Stadterweiterungsgebiet im 22. Bezirk, wo er 28 Jahre lang wirkte.
Georg Stockert verstarb am 26. Dezember 2021 nach langer, schwerer Krankheit in Wien.
Pfarrer von 1981 bis 1984
Leben und Werk
Henryk Kaiser wurde am 16. Februar 1934 in Berent, Polen, geboren. Er trat in den Orden der Michaeliten (CSMA) ein und wurde am 14. Mai 1960 vom Krakauer Bischof Karol Wojtyla, dem späteren Papst Johannes Paul II, zum Priester geweiht.
Als die Michaeliten von Kardinal König eingeladen wurden, sich in Wien niederzulassen und bei der Pfarrseelsorge zu helfen, kam Pater Henryk Kaiser im Jahr 1975 als einer der ersten Priester des Ordens nach Wien. Er wurde als Kaplan nach Rudolfsheim berufen.
Nach dem Tod von Prälat Gstaltmeyr im Jahr 1981 bewarb sich Kaplan Kaiser um seine Nachfolge und wurde als Pfarrer von Rudolfsheim installiert, wo er drei Jahre lang wirkte. Da ihm aber das Landleben mehr lag als die unpersönliche Großstadt, übersiedelte er danach nach Niederösterreich und war von 1992 bis 2012 Pfarrer von Wolfpassing an der Hochleithen und Traunfeld.
Mit 31. August 2012 trat er in den wohlverdienten Ruhestand, kehrte in seinen Orden zurück und übersiedelte in der Folge wieder in seine Heimat. Dort verstarb er in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 2024 im 91. Lebensjahr.
Pfarrer von 1961 bis 1981
Leben und Werk
Franz Gstaltmeyr wurde am 1. September 1909 in Wien-Hernals geboren. Er ergriff zunächst einen kaufmännischen Beruf, trat 1931 ins Bundesheer ein und maturierte 1935. Im selben Jahr ging er in das Wiener Priesterseminar. Vor Beendigung des 9. Studiensemesters wurde er 1939 zum Militärdienst eingezogen, aus dem er erst am 17. April 1945 als Sanitätsoberfeldwebel ausscheiden konnte. Noch während seines Kriegsdienstes wurde er am 31. März 1940 von Kardinal Theodor Innitzer zum Priester geweiht. Trotz seines Militärdienstes stand er fast ständig in der Pfarre Hernals in seelsorglicher Verwendung.
Am 1. Mai 1945 kam Franz Gstaltmeyr als Kaplan nach Rudolfsheim, wo ihm vor allem die Kinder-, Jugend- und Ministrantenseelsorge anvertraut wurde. In dieser Funktion verblieb er bis zum Jahr 1958. In dieser Zeit hatte er auch das Amt des Dekanats-Jugendseelsorgers inne. Am 21. Mai 1949 promovierte Franz Gstaltmeyr an der Wiener Universität zum Doktor der Theologie und unterzog sich 1957 auch der Lehramtsprüfung für den Religionsunterricht an Mittelschulen.
Am 1. September 1958 wurde Dr. Gstaltmeyr von Kardinal Dr. Franz König zum Geistlichen Assistenten der Katholischen Aktion und der Katholischen Männerbewegung der Erzdiözese Wien ernannt. Von April 1959 bis Dezember 1961 wurde ihm auch die Leitung der „Wiener Kirchenzeitung“ übertragen. Nachdem Pfarrer Johannes Mahr in den Ruhestand getreten war, wurde Dr. Gstaltmeyr mit 1. Jänner 1961 zum Lokalprovisor und mit 1. März desselben Jahres zum Pfarrer von Rudolfsheim ernannt. Am 11. März wurde er von Kardinal König persönlich unter großer Anteilnahme der Bevölkerung installiert. Papst Johannes XXIII. ehrte ihn am 5. Mai 1962 durch die Ernennung zum Päpstlichen Ehrenkämmerer (Monsignore). Auf seine Initiative geht die Ausstellung „Rufer in der Zeit“ zur Weckung und Förderung von Priester- und Ordensberufen im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais im Jahr 1965 zurück, mit deren Leitung ihn Kardinal König beauftragt hatte.
Am 1. Februar 1967 wurde Pfarrer Dr. Gstaltmeyr erstmals Dechant für den 15. Bezirk. Er wurde alle fünf Jahre, bis zu seinem Tod, wiedergewählt. Mit Wirkung vom 1. April 1968 verlieh ihm Kardinal König das 14. Kanonikat Rudolfinischer Stiftung des Wiener Metropolitan- und Domkapitels zum Hl. Stephan, mit gleichzeitigem Verbleib als Pfarrer in Rudolfsheim. Dr. Franz Gstaltmeyr war somit Kanonikus und Domherr, Mitglied des Pastoralen Diözesanrates der Erzdiözese Wien und gehörte als gewähltes Mitglied dem Priesterrat an. Bei der Vorbereitung und Durchführung der Wiener Diözesansynode war er als Vorsitzender und Mitglied verschiedener Kommissionen und Ausschüsse maßgeblich beteiligt. Am 23. November 1974 wurde Kanonikus Msgr. Dr. Gstaltmeyr zum Prälaten ernannt. Mit Entschließung vom 10. März 1980 wurde er durch Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Prälat Dr. Franz Gstaltmeyr starb am 23. April 1981 im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien 6. Er wurde am 4. Mai 1981 nach einem Pontifikalrequiem in St. Stephan und einem Gottesdienst vor der Rudolfsheimer Kirche auf dem Baumgartner Friedhof, im Rudolfsheimer Priestergrab, beigesetzt.
Pfarrer von 1931 bis 1961
Leben und Werk
Johannes Mahr wurde am 5. September 1879 in Poppitz, Mähren, geboren und verbrachte seine Gymnasialzeit in Znaim. Er trat dann ins Wiener Priesterseminar ein, das sich zu dieser Zeit noch am Stephansplatz befand, und wurde am 25. Juli 1906 im Wiener Stephansdom durch Kardinal-Fürsterzbischof Anton Josef Gruscha zum Priester geweiht.
Sein erster Posten als Kooperator (Kaplan) war in der Pfarre Auersthal, 1909 kam er als Kooperator in die Pfarre St. Johann Evangelist, Wien 10. 1911 wurde er bereits Pfarrer in Eckartsau, von 1923 bis 1931 leitete Johannes Mahr die Pfarre Atzgersdorf, heute Wien 23.
Mit 1. September 1931 wurde Johannes Mahr von Kardinal Friedrich Gustav Piffl zum Pfarrer von Rudolfsheim ernannt und hielt am 20. September seinen feierlichen Einzug in unserer Pfarre. 1938 wurde Pfarrer Mahr auch Dechant des 15. Bezirks. Im Jahr 1946 ernannte ihn Kardinal Theodor Innitzer zum erzbischöflichen Konsistorialrat. Nach fast 30-jährigem Wirken als Pfarrer in Rudolfsheim trat Dechant Mahr am 31. Dezember 1960 in den Ruhestand. Doch auch dann war er noch in unserer Pfarre unermüdlich bei Krankenbesuchen und dem Spenden der Krankenkommunion im Einsatz.
Johannes Mahr starb unerwartet am 12. November 1961 und wurde am 15. November um 14 Uhr vor dem Portal unserer Kirche eingesegnet. Die feierliche Beisetzung erfolgte am 21. November im Pfarrgrab auf dem Baumgartner Friedhof.
Pfarrer von 1916 bis 1931
Leben und Werk
Josef Kopecky wurde am 31. Jänner 1865 zu Hatschein in Mähren geboren und am 25. Juli 1889 im Stephansdom zum Priester geweiht.
Nach nur fünfjähriger Kaplanstätigkeit wurde er am 18. Oktober 1894 zum Pfarrer von Engelhartstetten ernannt. Danach wirkte er als Pfarrer von Mannersdorf am Leithagebirge.
Am 1. August 1916 wurde er zum Pfarrer von Rudolfsheim ernannt. Am 12. August wurde er wie sein Vorgänger bei der Schweglerstraße empfangen und in einem festlichen Zug zur Kirche begleitet, wo am 15. August die feierliche Installation stattfand. Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer von Rudolfsheim war Josef Kopecky auch Inspektor für den katholischen Religionsunterricht und Mitglied im Oberschulrat der Gemeinde Wien.
Am 1. April 1931 musste Pfarrer Kopecky wegen eines schweren Augenleidens in den Ruhestand treten. Er führte die Pfarrgeschäfte aber noch bis Ende Juni weiter und nahm am 28. Juni 1931 in einem feierlichen Gottesdienst von der Pfarrgemeinde Abschied. Pfarrer Kopecky verstarb am 12. November 1946 und ist auf dem Hernalser Friedhof beerdigt.
Pfarrer von 1911 bis 1916
Leben und Werk
Rudolf Böhm wurde am 28. März 1854 in Neutitschein in Mähren geboren und am 23. Juli 1876 in Wien zum Priester geweiht.
Am 15. September 1876 kam er als Kooperator nach Krumbach in Niederösterreich. Bereits in seinem fünften Priesterjahr wurde er Pfarrer von Ebenfurth. 1883 wurde er Pfarrer in Schönau, 1891 wurde er als Pfarrer in Untereggendorf investiert. Seine nächste Pfarre war Furth, wo er acht Jahre lang wirkte. Von 1908 bis 1911 war Rudolf Böhm Pfarrer und Dechant in Pottenstein.
Am 1. Dezember 1911 wurde er zum Pfarrer von Rudolfsheim ernannt. Am 3. Dezember wurde er dann von den katholischen Vereinen der Pfarre, den Gläubigen und Honoratioren in der Schweglerstraße – gegenüber der Schweglerbrücke – empfangen und in einem festlichen Zug zur Kirche geleitet. Im März 1914 ernannte Papst Pius X. Pfarrer und Dechant Rudolf Böhm zum Päpstlichen Ehrenkämmerer (Monsignore).
Er verstarb am 30. März 1916 nach kurzer Krankheit im Alter von 62 Jahren und wurde am 1. April 1916 auf dem Baumgartner Friedhof im Pfarrgrab beigesetzt.
Pfarrer von 1898 bis 1911
Leben und Werk
Heinrich Raab wurde am 21. Juli 1842 in Neubistritz in Böhmen geboren. Er besuchte das Knabenseminar auf der Laimgrube in Wien 7 und trat 1864 in das Priesterseminar bei St. Stephan ein. Am 25. Juli 1868 wurde er von Kardinal Josef Othmar Ritter von Rauscher in St. Stephan zum Priester geweiht.
Zunächst war er Kooperator (heute Kaplan genannt) an der Stadtpfarre Hainburg, dann Pfarrprovisor von Groß-Stelzendorf und Administrator der Pfarre Hausleithen. Am 16. August 1873 kam er als Pfarrer nach St. Peter am Neuwald (Wechselgebiet). 1886 wurde Heinrich Raab Pfarrer von Breitenfurt, und von 1891 bis 1894 war er Pfarrer von Ebergassing. Am 1. Jänner 1894 wurde er zum k. u. k. Schlosskaplan und Kurat in Schloss Hetzendorf bestellt.
Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Ernennung zum ersten Pfarrer von Rudolfsheim, wo er seinen Dienst am 31. Dezember 1898 in aller Stille antrat. Die ersten vier Tage verbrachte er in der Pfarre ganz allein, die ernannten Kapläne waren nämlich noch nicht eingetroffen. Am 15. Jänner 1899 wurde Pfarrer Heinrich Raab von Stadtdechant Msgr. Konstantin Walter feierlich installiert. Am 26. Jänner 1899 wurde er von Kaiser Franz Joseph I. zum k.u.k. Titular-Hofkaplan ernannt.
Pfarrer Raab starb am 3. August 1911 im Alter von 69 Jahren im Rudolfsheimer Pfarrhof an Sekundenherztod. Er wurde seinem Wunsch gemäß am 8. August 1911 in St. Peter am Wechsel, wo er seinen ersten Pfarrerposten bekleidet hatte, begraben.