Rudolfsheim 2001–2004
Bischöfe und ein kleiner Brand
Pfarrer Franz Fischer, der 2000 sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiern konnte, war ab 1. September 2001 auch Pfarrer der Pfarre St. Anton in der Pouthongasse. Am 4. November 2001 wurde er vom Bischofsvikar Kan. Karl Rühringer dort als Pfarrer feierlich installiert. Seit dem Herbst des Jahres 2000 hat die Pfarre Rudolfsheim auch wieder Kapläne. Mag. Andreas Kalita, ein gebürtiger Pole, war drei Jahre lang bei uns und auch in St. Anton tätig. Dann wurde er Moderator und später Pfarrer in Ziersdorf.
Zur Intensivierung des Kontakts mit der Bevölkerung gab es seit vielen Jahrzehnten die „Rudolfsheimer Pfarrnachrichten“, die zuerst monatlich und dann einige Male im Jahr zum größten Teil von unseren Haushelfer/innen persönlich zu den Bewohner/innen in die Häuser getragen wurden. Seit 2003 wurden die nun viermal jährlich erscheinenden Pfarrnachrichten, die den Namen „Impulse“ und ein neues Erscheinungsbild bekommen hatten, per Post verschickt.
Ein so großer Gebäudekomplex, wie es unsere Kirche samt Pfarrhaus und Pfarrheim ist, erfordert immer wieder Renovierungsarbeiten und Reparaturen von Schäden, die durch den Zahn der Zeit, durch Abnutzung, aber auch durch Naturgewalten wie Sturm und Gewitterregen und leider auch durch Vandalismus entstanden sind. So musste 2001 die Pfarrsaalküche generalsaniert werden, die durch das tägliche Kochen unserer bosnischen Flüchtlinge sehr beansprucht worden war. 2002 waren endlich alle Blechdächer (Seitenschiffe) und Dachrinnen der Kirche sowie das Flachdach am Pfarrhof neu mit Rostschutzfarbe gestrichen. An der Hauptfront der Kirche wurden die Taubenabwehrgitter erneuert und unser sehenswertes „Heiliges Grab“ wurde generalüberholt.
2003 gab die seit dem Bau des Pfarrheims im Jahr 1955 in Verwendung stehende Heizung „ihren Geist auf“ und musste, ebenso wie einige Gaskonvektoren in den Seelsorgeräumen und der Kanzlei, erneuert werden.
Von 2003 bis 2005 wirkte Mag. Christoph Lasota bei uns als Kaplan und wurde dann Moderator bzw. Pfarrer in Weikersdorf und Winzersdorf.
Im April 2003 fand auf Anregung eines „Alt-Ministranten“ ein Treffen ehemaliger Rudolfsheimer Ministrant/innen statt, die heute als Erwachsene in ganz Wien und Niederösterreich verstreut leben. Gemäß dem Wahlspruch ihres ehemaligen Ministranten-Seelsorgers, Dr. Gstaltmeyr: „Einmal Ministrant – immer Ministrant“ waren von den rund 110 Eingeladenen fast 70 gekommen! Dieses Treffen der Ehemaligen haben wir inzwischen einige Male wiederholt – und jedes Mal folgten viele der Einladung und freuten sich über das Wiedersehen.
Vielen Rudolfsheimer Senior/innen wird auch das Treffen mit Kardinal König im Haus Ölweingasse im April 2003 in guter Erinnerung sein. Dort gab der Kardinal launige Tipps zur „sinnvollen Bewältigung des Alters“ und spendete den Anwesenden seinen Segen.
Bereits zum zweiten Mal wurde das Kleid der Mariazeller Muttergottes durch eine unachtsam angezündete Kerze verbrannt und diesmal auch die Statue beschädigt. Daher erhielt sie 2003 einen Schutz aus Plexiglas. Nach einer fachmännischen Restaurierung wurde sie am 18. Mai 2004 bei der „Europavesper“, die im Rahmen des mitteleuropäischen Katholikentages in unserer Kirche stattfand, wieder auf ihren alten Platz gestellt. Polnische und albanische Sängerinnen begleiteten diesen Akt mit Marienliedern. Auch unsere Weihnachtskrippe wurde unter fachmännischer Anleitung von einem Team unserer Männer restauriert.
Im Jahr 2004 wurden im Pfarrsaal und Pfarrheim neue Fenster und Türen eingebaut und die Terrasse nach einem Wassereinbruch in den Saal wieder abgedichtet. Auch das Steinrelief beim Haupteingang der Kirche musste frisch verfugt und mit einem Stahlband gesichert werden.
Das Jahr 2004 stand ganz im Zeichen der bischöflichen Visitation durch Weihbischof Dr. Helmuth Krätzl, die er im Rahmen der Dekanats-Visitation des 15. Bezirks im März bei uns in Rudolfsheim durchführte. Am 13. März 2004 feierten wir eine festliche Bischofsmesse, bei der auch unsere Jugend-Band mitwirkte. Anschließend waren die Gläubigen zu einem Beisammensein mit dem Bischof in den Pfarrsaal geladen. Bischof Krätzl nahm sich viel Zeit für persönliche Gespräche.
Bei der Pfarrversammlung am 23. März 2004 gab es zuerst Statements der einzelnen Gruppen-Verantwortlichen mit einer Dia-Schau. Anschließend ermunterte der Bischof die Anwesenden, immer wieder missionarisch tätig zu sein. Der Bischof rief vor allem auf, sich mehr um die Kinder und Jugend und die jungen Ehepaare zu kümmern und zu versuchen, diese in die Pfarre einzubinden.
Wir gedachten bei der Festmesse im Besonderen des kurz davor verstorbenen Kardinal König, der mit unserer Pfarre sehr verbunden war. Zwei Rudolfsheimer Pfarrer (Franz Gstaltmeyr und Georg Stockert) hat er hier in ihr Amt eingeführt. Zweimal war er zur Visitation in Rudolfsheim (1962 und 1968). Er nahm an Priestertreffen des Dekanats im Pfarrhaus teil. 1981 war Kardinal König sogar Firmspender in Rudolfsheim.
Seit Oktober 2004 wird unsere Kirche in den Abendstunden außen von Scheinwerfern angestrahlt.
Nach 12-jähriger Tätigkeit in unserem Pfarrhof übersiedelte der Stützpunkt der Caritas für das „betreute Wohnen“ im Dezember 2004 in ein Straßenlokal in der Schanzstraße. Dafür kehrte im September 2006 die Kirchenbeitragsstelle wieder in den Pfarrhof zurück.