Rudolfsheim 1998–2000
100 Jahre Rudolfsheim!
Das Arbeitsjahr 1998/1999 war einerseits geprägt vom Pastoralbesuch Papst Johannes Paul II in Österreich und andererseits vom 100-Jahr-Jubiläum unserer Pfarre. Bei der großen Feier am Heldenplatz wurden drei Österreicherinnen und Österreicher selig gesprochen: Sr. Restituta Kafka, Prämonstratenserpater Jakob Kern und Pater Anton Maria Schwarz, der Gründer der Kalasantiner. Auf die 100-Jahr-Feier unserer Pfarre haben wir durch eine Festschrift eingestimmt. Alle größeren pfarrlichen Veranstaltungen standen mit dem Jubiläum in Zusammenhang.
Am 29. Dezember 1898 war unsere damals noch nicht ganz fertige, unausgemalte Kirche – es fehlten die Altäre, die Beichtstühle, die Kirchenbänke und mehr – durch eine einfache Segnung ihrer Bestimmung übergeben worden. Wir begannen daher unser 100-Jahr-Jubiläum am 29. Dezember 1998 mit einer feierlichen Vesper.
Im Jänner 1999 folgten zwei interessante Vorträge zu „100 Jahre Rudolfsheim im Licht der Diözesangeschichte“ und „100 Jahre Rudolfsheim im Licht der Weltkirche“. Im April gab es einen Diavortrag mit dem Titel „Eine Pfarre auf der Reise durch die Zeit“. Die Rudolfsheimerinnen und Rudolsheimer haben ja schon immer gerne Reisen unternommen, im Inland und Ausland, beispielsweise die sommerlichen Sternfahrten und Reisen nach Rom, ins Heilige Land, nach Tschenstochau, Malta oder Kreta. Nicht zu vergessen die vielen Tages-Autobusfahrten und der jährliche große Pfarrausflug.
Am 1. September 1999 wurde die „Gstaltmeyrgasse“ feierlich eröffnet. Diese Gasse verbindet die Selzergasse mit der Wurmsergasse und soll an Prälat Dr. Franz Gstaltmeyr erinnern, der von 1945 bis zu seinem Tod 1981 in Rudolfsheim als Seelsorger gewirkt hat: zuerst als Kinder-, Jugend- und Ministranten-Kaplan, später als Pfarrer und Dechant. Anwesend waren viele Honoratioren: der Apostolische Nuntius Dr. Donato Squicciarini, mehrere Mitglieder des Wiener Domkapitels, Bezirksvorsteher Huber, etliche Bezirkspolitiker, viele Mitglieder der diözesanen Gremien, in denen Prälat Gstaltmeyr tätig war (kath. Aktion, Reichsbund usw.) und viele Rudolfsheimerinnen und Rudolfsheimer. Wie Kardinal König in seinem Grußwort zu diesem Ereignis schrieb „… lag ja Dr. Gstaltmeyr die Zusammenarbeit zwischen Priestern und Laien besonders am Herzen“.
Anlässlich des Namensfestes unserer Kirche am 15. September 1999 wurde die große Fotoausstellung „100 Jahre Rudolfsheim“ im Pfarrsaal eröffnet. Am darauffolgenden Sonntag erfolgte nach einem festlichen Gottesdienst die feierliche Segnung der unter dem Turm aufgestellten und neu renovierten Statue der Pieta durch Generalvikar Msgr. Franz Schuster. Nach diesem Festakt gab es am Kirchenplatz einen „Kirtag“ mit Musik, Speis und Trank.
Am 14. Oktober 1999 feierten wir im Rahmen unseres Jubiläums eine festliche Messe mit Priestern, die aus der Pfarre hervorgegangen sind bzw. einmal hier gewirkt haben. Dazu waren auch die „Alt-Rudolfsheimerinnen und Alt-Rudolfsheimer“ (ehemalige Jugendliche) eingeladen. Die Predigt an diesem Tag hielt der jüngste gebürtige Rudolfsheimer Priester, Richard Tatzreiter (damals Sekretär von Kardinal Schönborn).
Den Abschluss der 100-Jahr Feier bildete der Festgottesdienst mit Kardinal Schönborn am 21. November 1999. Genau vor 100 Jahren konnte ja unsere Kirche – im Beisein des Kaisers – endlich feierlich konsekriert werden.
Aber auch sonst ist 1998/1999 einiges geschehen: Der Pfarrsaal generalsaniert, alle elektrischen Leitungen auf den neuesten Stand gebracht, Türen und Fenster gestrichen. Das Pfarrhaus erhielt neue Gasleitungen, die Renovierung der Rampe in der Märzstraße war fertig. Messkelche und Monstranz wurden neu vergoldet, die Sessio neu tapeziert.
Das neu erbaute Haus Meiselstraße 8, auf dem Areal des ehemaligen Meiselmarkts, war 1999 fertig und bezogen. Im Jahr 2000 folgte dann das Haus in der Wurmsergasse 3–7.
Die in unserer Pfarre untergebrachte „Albaner-Seelsorge“ bekam einen neuen Seelsorger. Anstelle von Dom Marjan Marku, der die Albaner-Seelsorge in der Schweiz übernahm, kam Dom Izak Dodes, der im Sommer 2008 nach Albanien zurückging. Ihm folgte Don Pren Kola. Unsere langjährige Kanzleikraft Frau Anneliese Mantler ging nach über 35-jähriger hauptamtlicher Tätigkeit in Rudolfsheim in Pension. Mit Mai 2000 begann Frau Claudia Schaufler ihre Tätigkeit als Pfarrsekretärin.
Aus „Kindermangel“ mussten wir leider im Oktober 2000 unseren Kindergarten in der Kannegasse, der seit 1947 bestanden hatte, schließen. Mit Schulschluss des Jahres 2005 schloss auch der 1962 errichtete Kindergarten in der Kröllgasse.