Rudolfsheim 1973–1977
Wieder ein Jubiläum und wieder neue Wege
Zu den zahlreichen und vielfältigen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 1973 – 75 Jahre! – wurde in Rudolfsheim sogar mit einem eigenen Lautsprecherwagen eingeladen! Die Teilnehmeranzahl konnte sich sehen lassen: An die 800 Personen kamen am 29. September 1973 zur Festveranstaltung ins Hotel Wimberger am Neubaugürtel. Der Apostolische Nuntius Dr. Rossi verlas ein Glückwunschtelegramm von Papst Paul VI. Danach folgten eine Darbietung des beliebten Volksschauspielers Heinz Conrads und ein Festprolog der Dichterin Jolanthe Haßlwander, vorgetragen von Burgschauspieler Alfred Schneyder.
Im Juli 1973 beendeten, auf Grund von Nachwuchsmangel, die Barmherzigen Schwestern ihre Pflegetätigkeit im benachbarten Kaiserin-Elisabeth-Spital. Als etwas später erstmals von den Philippinen stammende Krankenschwestern ihren Dienst antraten, entstand in unserer Pfarre eine kleine philippinische Gemeinde. Diese feierte einmal monatlich einen gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche mit anschließendem Treffen im Pfarrhof.
Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre versuchte die pfarrliche Seelsorge verstärkt, sich den Anforderungen dieser Zeit zu stellen und neuen Aufgaben zu widmen. Bedingt durch den bereits spürbaren Priestermangel übernahmen nun immer mehr Laien wichtige Aufgaben im Pfarrleben. Im Rahmen der Kinderseelsorge leiteten junge Frauen und Mütter die Seelsorge- und Jungscharstunden, waren als Tischmütter bei der Vorbereitung der Erstkommunion-Kinder engagiert und gestalteten mit dem Kinderchor kindgerechte Gottesdienste. Ab 1975 gab es die erweiterte Firmvorbereitung, die nun das ganze Schuljahr hindurch dauerte. Um die Jugendarbeit zu verstärken, wurde 1973 die Neue Katholische Jugend unter Führung einiger Väter ins Leben gerufen. 1978 kam der Betrieb des „Jugendkellers“ im Pfarrhof hinzu.
Im Jahr 1973/74 wurden je eine Gruppe junger Frauen und Mütter und eine Gruppe junger Männer und Väter gegründet. Daneben gab es noch einen pfarrlichen Briefmarkenklub, einen Schachklub für Kinder und Jugendliche, den beliebten „Samstags-Treff“ der Kinder und eine Reihe von Familienrunden. Die Senioren hatten schon seit 1962 wöchentliche Zusammenkünfte am Nachmittag, deren Bezeichnung sich im Laufe der Zeit von „Stunde der alten Leute“ in „Seniorenklub“ wandelte. Ab 1982 gab es dann auch einmal monatlich die Gruppe der „Jungsenioren“.
Im Jahr 1978 wurde zuerst fallweise begonnen, ein Pfarrcafé zu veranstalten, um den Kontakt unter den Sonntagsmessbesuchern zu stärken. Später wurde das zu einer monatlichen Institution. Ab 1980 wurden die Geburtstagskinder des Monats zu einer Geburtstagsmesse mit anschließendem gemeinsamem Frühstück eingeladen.
Die beliebte und bewährte pfarrliche Theatergruppe gestaltete bis Anfang der 80-er-Jahre regelmäßig Theateraufführungen im Pfarrsaal und Freilichtaufführungen vor der Kirche.