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UNSER ORGANIST Walter Schallamon FEIERTE GEBURTSTAG!

Das war der 90er!

Ich habe mich über jede Gratulantin und jeden Gratulanten sehr gefreut! Viele von ihnen habe ich nach langer Zeit wiedergesehen. Mein Dank gilt allen, die beim Gottesdienst in der Kirche und anschließend im großen Saal mitgefeiert und so zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Es war für mich ein großes Erlebnis.

In der Spendenbox lagen € 635,- (!), die umgehend an die St. Anna Kinderkrebshilfe, 1090 Wien, überwiesen wurden. Vielen DANK.

Walter Schallamon

 

Startgottesdienst 2023

Viele Kinder kamen mit ihren Eltern, ihrer Familie zum Startgottesdienst am 3. September. Begleitet von schwungvoller Musik zog Pfarrer Martin mit 15 Minis in die Kirche ein. Was mag wohl in dem kleinen, schweren Koffer sein, den Kerstin aus dem Urlaub mitgebracht hat? Die Kinder überlegten gemeinsam, und schließlich wurde das Geheimnis gelüftet: es waren Kochbücher aus verschiedenen Ländern der Erde. Und dann war da noch ein „goldenes Buch“…  eine wunderschöne Kinderbibel. Was hat eine Bibel mit Kochbüchern zu tun? Dazu gab es viele Meinungen der Kinder. „In der Bibel finden wir Rezepte für ein gutes Leben“ war eine davon.

Danach konnten alle Zutaten für einen guten Start ins neue Schul- und Arbeitsjahr auf einen Zettel schreiben.

Hier sind sie:

  • Geduld
  • Zuversicht
  • Vorfreude
  • Glück
  • Hakuna Matata
  • Gesundheit
  • Blumen
  • Freunde
  • Bescheidenheit
  • Sauberkeit
  • Gelassenheit
  • Motivation
  • Alte und neue Freunde
  • Mut
  • Freude
  • Schöne Erlebnisse
  • eine liebe Frau Lehrerin
  • ein Lächeln
  • Achtsamkeit
  • Spielzeugtag
  • Gummibärchen
  • Jause
  • Stifte

Pfarrer Martin erzählte noch von seiner Reise nach Tansania, die er mit einer Gruppe junger Menschen in diesem Sommer gemacht hat. Von Kindern, die lange Schulwege zurücklegen müssen, von Kindern, die sich über ein einfaches Frühstück freuen, die weit gehen müssen, um frisches Wasser zu bekommen. „Hakuna Matata“, „macht ja nichts“, kein Problem… diese Worte, die von den Kindern in Tansania oft verwendet werden, haben wir dann gemeinsam mit Pfarrer Martin gesungen.

Nach dem Segen für die Kinder, die neu in die Schule oder in den Kindergarten   starten und dem Lied „Rückenwind“ wurde im Pfarrcafé noch weiter gefeiert.

 

 

Geburtstagsmesse August 2023

Den Geburtstagskindern des Monats August haben wir am Sonntag im Gottesdienst gratuliert. Eine Kerze wurde angezündet und am Ende der Hl. Messe spendete Dr. Benke einen Geburtstagssegen.

Farbe bekennen

Dr. Christoph BenkeWer ist Jesus Christus für mich? Es darf hier keinen Farbzwang geben; wir sind aber aufgerufen, Farbe zu bekennen.

Das stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 21. Sonntag im Jahreskreis – 27.08.2023 in Schönbrunn-Vorpark ins Zentrum seiner Predigt.


Du musst Farbe bekennen! Wer das hört, weiß: Jetzt muss ich meine Meinung klar äußern; muss sagen, wozu ich stehe; eine klare Haltung einnehmen. – Die Wendung stammt aus dem Kartenspiel. Dort herrscht manchmal Farbzwang: Der zuerst ausgespielten Farbe müssen auch die Mitspieler folgen.

Wo und wann in unserem Leben war Farbe bekennen gefragt? Es waren Situationen der Entscheidung: eine berufliche Wahl, ein Umzug, eine politische Krise. Farbe bekennen geht noch mehr unter die Haut, wenn es um Beziehungen geht: Wie stehst du zu mir? Wie stehe ich zu Dir?

Die Jünger haben Jesus eine geraume Weile kennengelernt. Sie sind mit ihm durchs Land gezogen, haben ihn erlebt, seine Predigt, seine Heilungen, die Art, wie er mit den Menschen, besonders mit den Armen, umgeht. Sie konnten sich schon ein Bild von ihm machen. Jetzt sind sie von Jesus gefragt: Für wen halten die Menschen den Menschensohn? (V 13) Nach den Antworten, die damals kursierten, geht es an den Kern: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? (V 15) Jesus fragt nach der Beziehung: Wie steht ihr zu mir? Wer bin ich für euch? Um zu einem persönlichen Standpunkt zu finden, hilft uns der Vater Jesu: nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel (V 17).

Wer ist Jesus Christus für mich? Was könnte ich darauf sagen? Es wäre ein Bekenntnis – so, wie es mir möglich ist, wie tief meine Liebe zu Jesus ist. Hier gilt allerdings: Farbe bekennen – ja, aber Farbzwang: nein. In der Liebe hat Zwang keinen Platz, sondern nur das, wozu man sich, geleitet von der Liebe, frei hingezogen weiß.

Christoph Benke

Wer gehört zu uns und wer nicht?

Dr. Christoph BenkeBereits Kinder setzen Grenzen; alle Menschen tun das – auch die Kirche. Was macht Jesus?

Dieser Frage stellte sich Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 20. Sonntag im Jahreskreis – 20.08.2023 in Schönbrunn-Vorpark in seiner Predigt.


Kinder sind wie ein Spiegel. Manchmal lassen sie etwas von Reinheit ahnen. Bereits in der Sandkiste zeigen Kinder auf sehr direkte, ja brutale Art, was im Menschen steckt – dort, wo es um die Frage geht: Wer darf mitspielen? Wer gehört dazu und wer nicht? Ausgrenzung passiert also ganz früh. – Das Ziehen von Grenzen ist notwendig, um zu überleben. Grenzziehung in religiösen Fragen ist heikel. Auch hier ist keineswegs alles lebensförderlich, führen nicht alle Wege einfach zu Gott. Und doch ist die Frage: Wer grenzt aus – Gott oder der Mensch?

Die Bibel erzählt von Gottes Projekt, die Welt und die verlorene Menschheit wieder zu sich heimzuholen. Gott fängt mit diesem Vorhaben an einem bestimmten Ort, mit einzelnen, berufenen Menschen, mit einem auserwählten Volk an. Auch Jesus fügt sich als Sohn Gottes in diesen Plan des Vaters ein. Jesus sah seine Aufgabe darin, das zerstrittene Volk Israel zu sammeln: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt (V 24). Von daher war klar: Die Frau, die ihn zweimal um Hilfe bittet – Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! … Herr, hilf mir (V 22.25) – ist Heidin. Zugleich sieht sich Jesus als Träger der prophetischen Hoffnung, dass nicht nur Israel, sondern alle Völker einmal in der Anbetung Jahwes, seines Vaters, zusammenfinden: Mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt (Jes 56,7).

Jesus erhört die Bitte der heidnischen Frau. Ihm gefällt der Glaube dieser Frau: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen (V 28). Der Glaube versetzt Berge und öffnet Grenzen. Später wird die junge Kirche mit Paulus den Weg zu allen gehen, in die Heidenmission.

Die Geschichte der kanaanäischen Frau handelt von der Macht des Glaubens. Sie handelt weiter über Grenzen und die Frage: Wer gehört zu uns und wer nicht? In der Beantwortung dieser Frage ist mit Überraschungen zu rechnen.

Christoph Benke

Gott ist zugänglich für uns alle

Dr. Christoph BenkeMit der Frage nach der Zugänglichkeit von Menschen und von Gott und der daraus folgenden Neuordnung aller Dinge setzte sich Dr. Christoph Benke in seiner Predigt beim Fest Himmelfahrt Mariens – 15.08.2023 in Schönbrunn-Vorpark in seiner Predigt auseinander.


Kennen Sie einen zugänglichen Menschen? Wen aus Ihrem Bekanntenkreis würden Sie als zugänglich bezeichnen? Wer zugänglich ist, signalisiert Offenheit. Dieser Mensch ist bereit, auf andere zuzugehen, zeigt Interesse, bringt sich selbst ins Spiel; jemand, ‚von dem man etwas haben kann‘.

Mit zugänglich und dem Hauptwort Zugänglichkeit lässt sich der Kern des Christentums beschreiben. Die gesamte Heilige Schrift bezeugt nur eines: Gott hat sich zugänglich gemacht: Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar (Offb 11,19). Unser Glaube besagt: Der Himmel ist offen. Das Herz Gottes – und das ist ja das Herz Jesu – ist offen. Gott ist zugänglich für uns alle.

Gott hat sich an einem Wendepunkt der Geschichte zugänglich gemacht. Das Evangelium vom Besuch Mariens bei Elisabeth erzählt davon. Es hat den Anschein, also, ob Elisabeth diesen Wendepunkt der Geschichte schon leibhaftig gespürt hat: Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib (Lk 1,44), sagt sie zu Maria. Elisabeth ahnt intuitiv und spürt leibhaftig, dass sich hier etwas gänzlich Neues anbahnt.

Das gänzlich Neue ist eine totale Neuordnung der Dinge: Die Kleinen und Demütigen werden erhöht und in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen. Die Reichen müssen aufpassen, dass sie einmal nicht mit leeren Händen dastehen. Die Mutter Gottes kündigt einen radikalen Wandel, eine Umwertung der Werte an. Sie sagt jetzt schon das, was später ihr Sohn sagen wird: Gewinnen wird nicht die Angst um sich, sondern die Großherzigkeit. Nicht Macht, Erfolg und Geld behalten die Überhand, sondern Dienst, Demut und Liebe. Das sind die Wegweiser in den Himmel – der offensteht und zugänglich ist.

Christoph Benke

Wann beginnt das Reich Gottes?

Dr. Hans PockWir haben das Himmelreich als größten Schatz erhalten. Wie gehen wir damit um und wann beginnt es? Diese Fragen stellte Univ. Prof. Dr. Johann Pock ins Zentrum seiner Predigt in Schönbrunn-Vorpark am 30.7.2023, dem 17. Sonntag im Jahreskreis.


Über Schätze im Himmel und die Schätze des Lebens

Eines der beliebtesten Kinderspiele ist die Suche nach verborgenen Schätzen. Je schwieriger, desto besser: Angefangen von den versteckten Osternestern bis hin zu Schatzkarten mit geheimen Zeichen und Hinwei­sen. Viele Bücher und Filme verdanken ihren Erfolg der Suche nach dem großen Schatz.

Schatzsuche ist aber auch etwas, was unser ganzes Leben prägt: Für die einen ist es die Suche nach einem Lebenspartner, nach Erfolg im Be­ruf; für andere besteht der Schatz in Anerkennung oder Macht.

Der größte Schatz: das Himmelreich

Jesus ist ein Meister darin, solche Sehnsüchte der Menschen aufzugrei­fen, wie in den beiden heutigen Gleichnissen im Evangelium: vom Mann auf Schatzsuche und vom Mann mit der Perle

Jesus möchte uns mit den Gleichnissen die Bedeutung des Himmel­reichs klarmachen: Wenn man erst erkannt hat, was das Himmelreich für ein Schatz ist, dann gibt man alles andere dafür her! Es gibt keinen größeren Schatz als diesen.

Die Bibel als Schatzkarte

Die gesamte Bibel und speziell die Evangelien stellen dann die Schatz­karte dar, die uns immer wieder deutliche Hinweise dafür gibt, wo und wie wir das Himmelreich finden können:

  • Da sind zunächst die Seligpreisungen: Selig sind, die um Jesu willen manches erleiden, oder die arm und krank sind – ihrer ist das Himmelreich; selig sind die Barmherzigen, die Geduldigen – sie werden dieses Himmelreich erben.
  • Dann ist da auch das Doppelgebot der Liebe: Einander zu lieben und Gott zu lieben führt direkt ins Himmelreich.
  • Und schließlich liegt der Weg zum Himmelreich auch am richtigen Umgang mit den Menschen: Wer sich so wie er der Menschen annimmt, dem verspricht Jesus das Reich Gottes.

Der Schatz will erobert werden

Das Himmelreich fällt uns aber nicht so einfach in den Schoß. Die Schatzsuche hat immer auch mit Anstrengung zu tun. Der eine Mann gräbt danach und verkauft alles dafür. Der andere sucht Perlen, und erst nach langer Suche findet er die richtige. Es sind 2 Weisen, wie der Mensch sein Glück finden kann: Entweder durch die unverhoffte Entdeckung, zufällig; oder durch gezieltes Suchen.

Sind auch 2 Weisen, zum Glauben zu kommen!

Die eine: die zufällige Entdeckung, bedarf der Offenheit; der Gelassenheit, mit denen ich meinen Alltag lebe

Die zweite: Das gezielte Suchen bedarf der Anstrengung, der Mühe

Der rechte Umgang mit dem Schatz

Was aber, wenn ich diesen Schatz gefunden habe? Wir kennen die Fälle, wo Menschen viel Geld gewinnen – und dann oft nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Der Mann mit dem Schatz im Gleichnis Jesu zeigt einen Weg: Er sichert zuerst rechtlich alles ab, bevor er den Schatz in Be­sitz nimmt.

Ich sehe hier das Problem, dass wir als Christen den Schatz ja eigentlich schon in Händen halten: Wir sind getauft; wir haben die Zusage des Geistes Gottes; eigentlich kann uns ja gar nichts geschehen, oder?

Gerade vor einer so leichtsinnigen Haltung aber warnt die Bibel immer wieder. Als gelungene Haltung zeigt die Lesung den König Salomo. Dieser hat von Gott einen Wunsch frei. Das ist doch eine Traum­vorstellung für einen jeden von uns. „Drei Wünsche sind frei“ – was könnte man nicht alles damit machen! Aber Salomo wünscht sich nur eines: ein hörendes Herz, um Gutes und Böses unterscheiden zu können.

Und das ist gerade in der aktuellen Situation wohl das, was die meisten brauchen würden: Unterscheidungsgabe. Was ist Fakt / und was ist Fake? Worauf kann ich mich verlassen? Wer hat die Wahrheit, und wem kann ich vertrauen?

„Gib mir ein hörendes Herz zur Unterscheidung von Gut und Böse, richtig und falsch“ – das ist für Salomo mehr wert, als alles Gold der Welt.

Das irdische Glück

Für mich aber heißt dies zugleich: Himmelreich, himmlische Freude ist nichts nur Jenseitiges; Christentum ist nicht eine Vertröstung auf das Leben nach dem Tod. Es gibt genügend Freude und Himmelreich schon heute: Beziehungen, Liebe; wenn eine Arbeit, ein Projekt gelingt, wenn ein Garten, wenn Blumen und Bäume zu blühen beginnen – ein jeder kennt solche Glücksmomente, die für vieles andere entschädigen.

Reich Gottes beginnt bereits in diesem Leben. Und die Suche nach diesem Schatz ist ein Programm für jedes christliche Leben.

Johann Pock

Sprechen – auch mit Gott – was heißt das?

Dr. Christoph BenkeSprechen tut gut und ist wichtig, geht aber manchmal nicht – auch das Sprechen mit Gott; aber wir haben dabei eine Hilfe.

Das stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 16. Sonntag im Jahreskreis – 23.07.2023 in Schönbrunn-Vorpark ins Zentrum seiner Predigt.


Sich aussprechen können: Alle wissen wir aus Erfahrung, wie sehr wir das brauchen. Das betrifft alltägliche, und gelegentlich wichtigere Dinge. Nirgendwohin können, mit dem, was man auf dem Herzen trägt, ist ein besonderes Leid.

Manchmal ist es so, dass sich im und während des Aussprechens eine Sache klärt. Bereits das Benennen ist hilfreich. Vorher war es unklar und ungeordnet. Aber dann habe ich es ‚aus mir herausgebracht‘. Jetzt kann ich damit umgehen.

Aber manchmal ist es schwierig oder gar unmöglich, etwas zur Sprache zu bringen. Nicht, weil man sich schämt, sondern weil es schlicht nicht geht, weil kein Durchblick da ist. Es ist nicht ‚spruchreif‘, man hat höchstens eine Ahnung. Vielleicht geht es noch nicht.

Das alles gibt es ebenso im Begegnungsraum zwischen Gott und Mensch. Auch unser Glaube benötigt das Sprechen. Es tut uns gut, mit anderen über den Glauben zu sprechen. Noch wichtiger ist das Sich-Aussprechen Gott gegenüber. Ich meine das Gebet: Gebet ist sprechender Glaube.

Dabei ist Sprechen weit zu fassen. Gebet ist nicht nur Wort, ist auch Blick, Geste, sogar Schweigen, aber zugewandt, ist Warten und Hoffen. Wenn wir darin etwas nicht aussprechen oder (noch) nicht benennen können, haben wir eine persönliche Hilfe, den Heiligen Geist: So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist. Denn er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. (Röm 8,26-27) Ist also das Gefühl da, nicht beten zu können oder dass es so ärmlich ist: Wir haben ihn, den Heiligen Geist, als eigentlichen Beter, Helfer und Fürsprecher. Das macht uns zuversichtlich.

Christoph Benke

Was bestimmt die Wirklichkeit?

Dr. Christoph BenkeUnser Blick auf die Wirklichkeit ist meist von Zahlen, Daten und Fakten geprägt. Das Wort Gottes wirkt aber anders und lädt uns zum Vertrauen ein.

Das stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 15. Sonntag im Jahreskreis – 16.07.2023 in Schönbrunn-Vorpark ins Zentrum seiner Predigt.


Heute dominiert der ökonomische, wirtschaftliche Blick auf das Leben. Alles muss sich rechnen: Dem finanziellen und personellen Aufwand muss ein vertretbares Ergebnis entsprechen. Das Ergebnis muss erkennbar, nachweisbar sein, und zwar möglichst bald, belegbar in Zahlen, Daten und Fakten. So ist alles auf Wirksamkeit, auf Effizienz ausgelegt. Jede Firma muss so denken, auch die öffentliche Verwaltung, und bis zu einem gewissen Grad auch die kirchliche Verwaltung.

Heute werden wir von den Worten der Heiligen Schrift erinnert, dass man Wirklichkeit auch noch anders sehen kann. Zuerst grundsätzlich: Es gibt auch noch eine andere Welt als jene des Vorfindbaren, Sichtbaren, des in Zahlen, Daten und Fakten Messbaren. Aus dem Unsichtbaren kommt das Wort Gottes, dort wirkt das Wort Gottes. Und es ist wirksam: Das Wort Gottes kehrt nicht leer zu mir zurück, / ohne zu bewirken, was ich will, / und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe. Das Wort Gottes ist wirksam, also effizient, wenn auch anders, als wir zu messen, es gewohnt sind. Die Wirksamkeit des Wortes Gottes besteht darin, dass sich das Leben des Glaubenden wandelt. Und dabei ist das Wort Gottes eigenartig machtlos: Das Wort Gottes ist, um wirksam werden zu können, angewiesen auf den Menschen: auf ein offenes Herz und auf ein offenes Ohr. Es fährt nicht darüber, sondern wartet, dass der Mensch von innen aufmacht.

Es geht um das Vertrauen: Gott bewirkt und Gott erreicht. Wir sind aufgerufen, das Herz zu öffnen und mit Gott mit-zuarbeiten. Aber das Ergebnis haben wir dem Herrn zu überlassen, im Vertrauen. Wir wissen zu wenig, wozu Gott sein Wort ausgesandt hat. Er hat eigene Pläne und Maßstäbe. Seine Wege sind nicht unsere Wege. So bitten wir, dass Gottes Wort in uns – als erste Frucht – dieses Vertrauen bewirke.

Christoph Benke

Was ist vor allem anderen wichtig?

Dr. Christoph Benke‚Sein Kreuz auf sich nehmen ist wohl verwandt mit, das Leben annehmen, also ein Ja zum Leben sagen, auch dort, wo es schwer ist oder schwer wird.‘

Das stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 13. Sonntag im Jahreskreis – 02.07.2023 in Schönbrunn-Vorpark ins Zentrum seiner Predigt.


Wenn besonders viel zu tun ist, erstellen wir eine Prioritätenliste: die zu erledigenden Arbeitsaufgaben werden nach ihrer Wichtigkeit bzw. Dringlichkeit gereiht. Diese Liste verschafft Übersicht: Was ist vor allem anderen wichtig? Was muss ganz oben stehen?

Die eben gehörten Worte Jesu beinhalten eine Reihung – durch das Wort mehr – und eine Wertung: … ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. Das ist schwer zu hören: Ich soll es Jesus nicht wert sein, wenn ich nicht mein Kreuz auf mich nehme? So etwas darf nur Jesus fragen. Würde jemand anderer sagen, Du bist meiner nicht wert, so passt das nicht. Jesus fragt: ‚Was bist Du bereit, für mich einzusetzen?‘

Bleiben wir beim Wort vom Kreuz. Kreuz ist hier ein Bildwort für etwas, was ich erleide, weil ich Jesus Christus an die erste Stelle setze. Im übertragenen Sinn verbinden wir mit Kreuz etwas Unangenehmes, Schwieriges, Schmerzvolles, das mir auferlegt ist. Auferlegt bedeutet: Ich habe es nicht von mir aus gesucht oder gewählt (das wäre problematisch). Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt: Es scheint sich um etwas Persönliches zu handeln; mein Kreuz ist nicht Dein Kreuz; vielleicht für eine kurze Zeit; oder es geht mit mir lange Zeit oder gar ein Leben lang: eine familiäre Lebenssituation, eine seelische Befindlichkeit, eine chronische Krankheit. Immer vorausgesetzt, ich habe mich um Abhilfe bemüht. Es geht nicht um das Aufsuchen von Leid.

Sein Kreuz auf sich nehmen ist wohl verwandt mit, das Leben annehmen, also ein Ja zum Leben sagen, auch dort, wo es schwer ist oder schwer wird. Weil Jesus gelitten hat, kann das Kreuz ein sehr intimer Begegnungsraum mit Jesus werden. An diese Möglichkeit sollten wir denken – als eine, die ganz oben auf der Liste steht.

Christoph Benke