Bei echtem Aprilwetter wanderte eine Gruppe von 25 Menschen von Kirchberg am Wechsel über St. Corona am Wechsel und St. Lorenzen am Wechsel zum Stift Vorau, begleitet und inspiriert durch Impulse aus der Emmauserzählung. Liebevoll umsorgt von den Hartmannschwestern in Kirchberg ging es bei strömendem Regen los, der jedoch der allgemeinen guten Laune bis zuletzt keinen Abbruch tat.
Bereits auf der ersten Etappe nach St. Corona am Wechsel löste sich die Sohle von einem Paar Schuhen, aber selbst das konnte den Besitzer derselbigen nicht vom Weitergehen abhalten! Nach einer kurzen Rast in St. Peter am Wechsel mit heißem Tee, Keksen und Schokolade zur Stärkung ging es hinauf auf das Mönichskirchner Schwaig. Tief verschneite Landschaft, schneebeladene Wälder, Nebel, Nieseln und kniehoch zugeschneite Wanderwege stellten die Gruppe vor eine harte Probe. Doch alle, Kinder, Jugendliche, jüngere und ältere Erwachsene, erreichten das gesetzte Ziel und wurden zur Mittagspause mit dem Durchbruch der strahlenden Sonne belohnt. Einige entschieden sich, den Weg von Mönichskirchen nach St. Lorenzen mit Begleitautos fortzusetzen, und einige setzten die Wanderung zu Fuß fort. Dank unserer engagierten Begleitautofahrerinnen konnten wir alles gut improvisieren. Die Nacht verbrachten wir in St. Lorenzen in sehr gemütlichen Unterkünften und das gute Abendessen hat auch die nassen Schuhe vergessen lassen!
Mit einem geistlichen Impuls vor der Kirche von St. Lorenzen startete die letzte Etappe zum Stift Vorau, das schon in Sichtweite gerückt war. Bei zwar frischem, aber sonnigerem Wetter ging es nun bergauf, bergab durch grüne Wiesen und schöne Wälder bis zum Ziel in Vorau. Vor der abschließenden Messe im Stift Vorau wurden wir im Vorauer Hof mit einem hervorragenden Mittagessen verwöhnt. Pater Thomas, der mit uns die Messe feierte, zeigte uns dann auch noch die Basilika und die Sakristei der Stiftskirche.
Was bleibt von zweieinhalb Tagen Wallfahrt? Vieles! Die Erkenntnis, dass es sich lohnen kann, den inneren Widerstand zu überwinden, sich auch bei widrigen Bedingungen auf den Weg zu und mit Gott zu machen, das Innehalten, um Kräfte zu sammeln, die Ruhe, um in sich hinein zu hören oder um anderen zuzuhören, die offenen Augen für die Schönheiten der Natur von grünen Wiesen bis zu verschneiten Landschaften, das Durchhaltevermögen bei schwierigeren Teilstrecken im Leben, die Begegnung mit Gott in den Impulsen, in der Stille, in der Natur und im Zusammensein mit den anderen Pilgernden. Brannte uns nicht das Herz, als er mit uns redete auf dem Weg und uns die Schrift öffnete? Und die Zuversicht, die einer der Pilgernden während der Messe so formulierte: „Ich möchte Gott dafür danken, dass er schweren Schritten, die er uns gehen lässt, immer wieder leichtere folgen lässt“.
Hier ein paar Bilder dazu: