Eine Pizza mit viel Belag – Die Gemeinde Neufünfhaus feiert die Aufnahme von vier neuen Ministrant*innen
„Eine Messe ohne Ministranten ist wie eine Pizza ohne Belag“, sagte einst unser ehemaliger Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. Am 9. Februar 2025 hatten wir in der Gemeinde Neufünfhaus die Freude, die Aufnahme vier neuer Ministrant*innen zu feiern. Die 12 weiteren anwesenden Minis sorgten für einen mehr als würdigen Rahmen dieser Messe. Was machen Ministrant*innen aber eigentlich, wozu gibt es sie? Diese Aufnahmemesse bietet einen guten Anlass, um darüber zu reden.
Mehr als nur Kerzen halten
Ganz pragmatisch gesehen, tragen Ministrant*innen einfach nur ein paar Schalen, Kännchen und Kerzen in der Kirche hin und her. Sie sorgen im Idealfall für einen flüssigeren Ablauf in der Messe und nehmen dem Priester und Mesner*innen ein paar Aufgaben ab.
Der Ursprung der Ministrant*innen liegt jedoch in der Vergangenheit und beschreibt die Kernaufgabe der Minis sehr gut. Ab 850 n.Chr., als in der katholischen Kirche tatsächlich noch ein Priesterüberschuss herrschte und jeder Priester einmal am Tag die Messe feierte. Die Messe ist ein gemeinschaftliches Geschehen, jedoch waren viele Priester alleine in der Kirche. Da kamen die Ministranten ins Spiel. Sie sollen vor Gott die Gemeinde repräsentieren und in ihren Namen zu Gott beten und ihm dienen.
Eine/r von vielen
Auch für unsere neuen Minis ist das von nun an die Hauptaufgabe. Sie repräsentieren die Gemeinde am Altar. Sie bringen stellvertretend für uns alle die Gaben: Brot und Wein – Alltag und Fest – vor Gott, mit der Bitte (uns alle) zu heiligen und zu wandeln. Die Ministrant*innen machen gleichzeitig die katholische Kirche nahbarer, da sie eine/r von vielen sind, die keine theologische Ausbildung haben, aber dennoch in der Kirche aktiv sind. Die Minis geben vielen Menschen Hoffnung, zaubern ihnen ein Lächeln ins Gesicht und gehen als Vorbilder voran. Ohne sie wäre die Messe wohl immer noch ein knusprig-saftiger Teig, aber mit viel weniger Würze und Geschmack, wie Christoph Schönborn bereits gesagt hat. Gott sei Dank haben wir in unserer Gemeinde mit den neuen Ministrant*innen Pizzen mit sehr viel Belag, die wir Sonntag für Sonntag genießen dürfen.
Die Aufnahme der vier neuen Minis ist nun vorbei, doch die spannende Aufgabe, geht erst jetzt so richtig los.
Kristof Paksanszki