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Rasch und unbürokratisch helfen

Die Pfarre Hildegard Burjan hat eine sehr aktive und engagierte Pfarrcaritas. Sehen Sie hier einige Streiflichter, was wir so alles in Bewegung setzen und wofür.

Wenn Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen möchten:

  • Konto Pfarrcaritas Pfarre Hildegard Burjan 
  • IBAN AT29 2011 1284 2001 8002
  • SWIFT GIBAATWWXX

Übrigens: Es kommt nicht nur auf Spenden an – mehr Hände bewirken mehr. Sie können und wollen auch zumindest gelegentlich etwas beitragen?

→ Melden Sie sich bei uns. Vergelt’s Gott!

 

 

Mein Monat hat jetzt 5 Wochen!

Familien helfen Familien in Bosnien und Herzegowina, die sich um Flüchtlinge kümmern

Die meisten von uns haben keine existenziellen Sorgen. Jede Woche können wir unseren Einkaufskorb füllen. Wir gönnen uns etwas, und am Monatsende ist trotzdem noch etwas am Konto. Und wir sehen in den Nachrichten, dass die Flucht vieler Menschen noch kein Ende hat. Das gerät im Augenblick fast in Vergessenheit.

Die Not der einfachen Bevölkerung in Bosnien ist groß. Trotzdem gibt es Familien vor Ort, die bereit sind, unbegleitete Minderjährige aufzunehmen oder für Flüchtlinge zu sorgen. Sie bekommen kaum Unterstützung von staatlicher Seite und kümmern sich trotzdem oft für lange Zeit um die Schutzsuchenden. Sie und auch Familien, die durch das soziale Netz fallen, z.B. weil sie behinderte Kinder haben, wollen wir unterstützen.

Wie geht das? Was steckt dahinter?

Alles Wichtige über diese Initiative des Pfarrnetzwerks Asyl erfahren Sie in diesem Artikel.

Bihać ist eine bosnische Stadt an der EU-Außengrenze im Kanton Una Sana. Die offiziellen Lager sind nicht ausreichend eingerichtet, um allen Flüchtlingen Schutz zu bieten. Daher sind viele, vor allem auch Familien und unbegleitete junge Menschen, auf sich allein gestellt und leben auf der Straße oder im Wald. Es gibt den Plan, auf einem Grundstück der Gemeinde Fertigteilhäuser zu errichten, in denen unbegleiteten Minderjährigen mehr Schutz geboten werden kann.

Die Pfarre Hildegard Burjan ist Mitglied im Pfarrnetzwerk Asyl. In Kooperation mit der Caritas vor Ort möchten wir ein wenig zur Verbesserung der Situation beitragen.

Wie können wir helfen? 

Sie können mit einer Spende helfen:

  • entweder eine einmalige Spende für eine notwendige Anschaffung einer Familie
  • oder eine Patenschaft für einen “Wocheneinkauf” im Monat (z.B. 30 Euro) – ein Jahr lang. So hat Ihr Einkaufsmonat fünf Wochen und eine Familie in Bosnien und Herzegowina eine Woche lang zu essen. 

Wer sind die Familien in Bosnien?

Da gibt es zum Beispiel das Ehepaar Tutić. Sie sind beide arbeitslos und leben von fallweise geleisteter Aushilfsarbeit. Die Eltern von vier minderjährigen Kindern haben ihr Haus durch Überschwemmungen verloren. Seit damals wohnt die Familie in einem verlassenen Haus. Familie Tutić hilft bei humanitären Aktionen und kümmert sich um ältere Menschen, Flüchtlingsfamilien und Kinder.

Ramiza Delić ist Alleinerzieherin, seit fünf Jahren verwitwet. Sie ist Mutter von vier Kindern, davon zwei Kinder mit 90% Invalidität. Diese beiden Kinder brauchen 24 Stunden Betreuung und bekommen kein Pflegegeld. Die Mutter fühlt sich isoliert von der Gesellschaft und hat keine Unterstützung.

Was geschieht mit meiner Spende?

Über die Caritas in Banja Luka und das Sozialzentrum in Bihać wird Ihre Spende an die Familien weitergegeben. Alle Spender bekommen auf Wunsch einen Bericht. Es ist ein Zeichen der Dankbarkeit, dass wir im Überfluss leben. Wir können dieses Zeichen setzen und nicht einfach nur zusehen.

Spendenkonto

Caritas Konto: IBAN AT47 2011 1890 8900 0000, Verwendungszweck: KV830.092,
von der Steuer absetzbar unter „SO1129“.

Weltflüchtlingstag 2020: Unmenschliche Situation für Menschen in Bosnien-Herzegowina

Anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags veröffentlichen wir hier eine Stellungnahme des „Pfarrnetzwerk Asyl“, dessen Mitglied wir als Pfarre sind:

Pfarrnetzwerk Asyl, Wien am 18. Juni 2020

„Unmenschliche Situation für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Bihać“ – Das Pfarrnetzwerk Asyl am Weltflüchtlingstag 2020
Der Weltflüchtlingstag am 20. Juni ist im Besonderen ein Tag wo wir dort hinschauen müssen, wo andere wegsehen. 2020 ist das Bihać und Umgebung, nur 500 km von Wien und 25 km von der kroatischen EU-Außengrenze entfernt. In dieser Stadt in Bosnien und Herzegowina und ihrem umgebenden Kanton Una Santa spielt sich ein Flüchtlingsdrama ab. Betroffen ist eine Region, die selbst unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten und den Nachwehen des Bosnienkrieges leidet. Die jungen Leute haben in großer Zahl die Region in Richtung EU verlassen zurück bleiben zumeist ältere Menschen und jene mit wenig Bildung, die noch immer an den eigenen Kriegstraumata leiden und jetzt oft mit Angst auf die vielen Flüchtlinge reagieren, die jetzt ihren Weg in die EU suchen.

Als VertreterInnen des bosnischen Frauenforums „Mimosen“ und des Pfarrnetzwerks Asyl haben wir uns vor einem halben Jahr selbst ein Bild von der Situation in Bihać gemacht, um mit den Menschen vor Ort zu überlegen, welche Hilfsmaßahnen wir setzen können. Besonders unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leiden unter den desaströsen Umständen vor Ort. Menschen auf der Flucht sind unzureichend versorgt, leben nicht nur in den offiziellen Lagern, sondern auch auf der Straße, in leerstehenden Gebäuden oder Bauruinen. Viele von ihnen erleben Gewalt und Missbrauch und sind betroffen von psychischen und  gesundheitlichen Problemen. „Diese menschenunwürdigen Lebensbedingungen müssen ein Ende haben und insbesondere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge brauchen Schutz, Versorgung und eine Perspektive!“ fordert Roswitha Feige vom Leitungsteam des Pfarrnetzwerks Asyl.

Deshalb haben wir die Idee mit nach Wien gebracht in Kooperation mit der Stadt Bihać und dem Zentrum für Sozialarbeit in Bihać drei Schutzhäuser für minderjährige unbegleitete Kinder und Jugendliche auf der Flucht zu bauen, um zumindest einige von ihnen aus diesen menschenunwürdigen Situationen zu holen und ihnen Schutz und soziale und psychische Versorgung zu gewähren.

Durch die COVID–19 Pandemie hat sich die Situation für die Menschen vor Ort zugespitzt, besonders für jene auf der Flucht. „Seit dem Lockdown werden die Menschenrechte immer wieder und immer öfter verletzt!“ zeigt Azra Merdžan vom Frauenforum „Mimosen“ die Situation aus Bihać auf. „Wir alle waren zuhause und sorgten uns um unsere Zukunft und Gesundheit und oft fragte ich mich wohin sich jene Menschen zurückziehen sollen, die kein Zuhause haben? Was wird aus den Kindern und Menschen auf der Flucht, die auf nacktem Beton, am Fluss Una oder im ehemaligen Pensionistenwohnheim, einer Kriegsruine, campieren?“

Heute leben in Bihać und Umgebung mehr als 10.000 Flüchtlinge, davon sind mehr als 8.000 registriert und rund 2.500 auf der Straße. Dadurch steigen auch die Spannungen zwischen der ansässigen Bevölkerung und den neu Angekommenen „Alleine heute kamen 200 Flüchtlinge an, zumeist unbegleitete Minderjährige. Wir sind für sie zuständig, aber wir sind den steigenden Zahlen nicht mehr gewachsen und können keine adäquaten Unterkünfte und Schutz bieten! Mehr als ein Drittel der minderjährigen Flüchtlinge sind in den Camps von Gewalt betroffen und sie warten auf unser gemeinsame Hilfe und den Bau der Schutzhäuser!“ berichtet Senad Tutić aus seiner Arbeit als Direktor des Zentrums für Sozialarbeit in Bihać.

Aus diesem Grund möchten wir in Kürze und so schnell als möglich mit dem Bau eines ersten Schutzhauses beginnen. Unser zweites Projekt heißt „Familien helfen Familien“, bei dem Patenschaften von Familien in Wien und Bihać übernommen werden und somit auch die einheimische Bevölkerung unterstützt wird. Beide Projekte planen wir in engen Kontakt mit den Wiener Kinderfreunden und der Caritas Wien und Banja Luka.

Gleichzeitig erfordert diese dramatische und menschenunwürdige Situation an der EU-Außengrenze eine Lösung auf politischer Ebene, um für die Menschen vor Ort und den geflüchteten Menschen Schutz, Sicherheit und eine Perspektive zu geben. „Wir wissen, dass unsere Arbeit nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, aber sie rettet ganz konkret Leben. Ein politisches Handeln der Staatengemeinschaft ist jetzt gefragt, um die Situation zu entspannen. Hier muss auch Österreich einen Beitrag leisten und zum Beispiel besonders von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche aus diesem Gebiet nach Österreich holen!“ fordert David Neuber vom Pfarrnetzwerk Asyl abschließend.

Wärmestube 2020: Eine Erfolgsgeschichte für wärmesuchende Menschen

Von Jänner bis März 2020 hatten wir insgesamt 11-mal unsere Wärmestube geöffnet. Über 900 Personen nahmen das Angebot an.

Die reichhaltige Verköstigung unserer Gäste ermöglichten großzügige private Spenden. Auch Supermärkte wie HOFER und SPAR unterstützten die Wärmestube. Rund 2.000 Menüs konnten wir zubereiten und austeilen. Dazu noch Kaffee, Tee und alle Arten von Süßbackwaren, Obst, Salaten, Getränken etc.

Vielen herzlichen Dank den Spenderinnen und Spendern!

Das Team der Freiwilligen leistete hervorragende Arbeit und zeigte große Einsatzfreude. Es entstanden auch rasch Freundschaften mit neuen Freiwilligen.

Die Gäste der Wärmestube wurden auch durch Kleiderspenden unterstützt. Kleine Beratungen führten zu Erfolg bei Bekleidungssuche und Beschäftigungsmöglichkeiten über CARLA Mittersteig und Caritas Mommsengasse. Wichtig war uns natürlich der wertschätzende Umgang mit unseren Gästen. Auch der Humor kam nicht zu kurz. Manchmal war auch Strenge geboten, aber das gehört zum “Geschäft” 🙂

Besonders großen Dank unseren fünfzehn freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wärmestube!

Die Wärmestube Rudolfsheim der Pfarre Hildegard Burjan war auch im 6. Jahr ein schöner Erfolg. Sie erleichterte vielen Menschen das Leben in der kalten Jahreszeit.

→ Hier geht es zu den mehr als 30 Wärmestuben in Wien 

Impressionen

Rekordergebnis der Sternsingeraktion 2020

Rekordergebnis der Sternsingeraktion in der Pfarre Hildegard Burjan.

Und das im Wiener 15. Bezirk, dem ärmsten Bezirk Wiens, dem Bezirk mit dem höchsten Anteil an zugezogener und dem niedrigsten Anteil an katholischer Bevölkerung.

Eine unserer Sternsingergruppen

Die unglaubliche Summe von 26.053 Euro ersangen die Sternsinger/innen der Pfarre Hildegard Burjan innerhalb von drei Tagen.

Bei Wind und Wetter

90 Kinder und Jugendliche waren bei Wind und Wetter unterwegs und gaben keine Ruhe, bis sie alle Häuser des Pfarrgebiets erreicht hatten. Obwohl im 15. Bezirk nur jeder vierte Haushalt katholischen Glaubens ist, wurden den Kindern meistens die Türen weit geöffnet. Freundliche Gesichter waren der Normalfall und sie hörten zu, was die Kinder sangen: „Gemeinsam unterwegs, bei Kälte Sturm und Wind, verkünden wir die Botschaft vom neugeborenen Kind. Gemeinsam unterwegs für eine bessere Welt, sammeln wir für Menschen, denen es an allem fehlt. Drum macht die Türen auf, macht die Herzen hell, unsere Welt braucht Wärme und Gerechtigkeit …“.

Im Vorfeld der Aktion „klagten“ Eltern: „Wir wollten im Urlaub sein, aber die Kinder sagten ‚Nein, wir müssen nach Hause, um als Sternsinger zu gehen‘. Das hat uns überrascht, dass die Kinder das kalte Wetter und die Müdigkeit dem Spielen auf dem Tablet und dem Skifahren vorzogen.“

Was ist das Geheimnis, dass so viele Kinder und Jugendliche motiviert waren? Es ist wohl ein Bündel von vielem:

  • Der wertschätzende Umgang mit jungen Menschen in der Pfarre und die vielen Angebote für Familien das ganze Jahr über.
  • Es tut einfach gut, zu merken: Ich bewirke Gutes.
  • Kinder und Jugendliche kommen aus ihrer Komfortzone, wachsen, gewinnen Selbstvertrauen.
  • Den Segen bringen ist schon auch etwas Besonderes, fast „Magisches“.
  • Die Kinder merken, sie sind Teil von etwas Großem: 85.000 Kinder sind in Österreich unterwegs. Letztes Jahr erbrachte die Dreikönigsaktion 17,7 Millionen Euro – und wir sind Botschafter/innen einer größeren Wirklichkeit.
  • Und nicht zuletzt die konkreten Projekte: Ich weiß wofür das Geld verwendet wird.

Wo wird das Geld eingesetzt?

Einerseits bei den Projekten der Dreikönigsaktion: Im Jahr 2020 mit dem Schwerpunktprojekt für Straßenkinder in Nairobi.

Und noch viel greifbarer mit dem konkreten Partnerprojekt unserer Pfarre: Seit Jahren pflegt die Pfarre eine Partnerschaft mit Schulen in Tansania. Jugendleitern wurde ermöglicht einige Monate dort mitzuarbeiten und in den letzten zwei Jahren reisten einige der Sternsinger/innen nach Afrika. „Ich habe den Kindern immer versprochen, dass ich mit ihnen dorthin fahre, wenn sie die Schule beendet haben. Zehn Jahre hat es gedauert, bis wir dann endlich mit den ersten jungen Erwachsenen reisen konnten. Aber das hat gewirkt. Als sie den Dank der Schulkinder in Tansania erlebt hatten, da waren sie noch mehr motiviert mitzuhelfen und sie haben noch mehr andere Kinder gewonnen beim Sternsingen mitzuhelfen“, so Pfarrer Martin Rupprecht.

Wo die Sternsinger nicht frieren müssen

Es war vor einigen Jahren. In unserer Pfarre hatten wir gerade Besuch von Abba Petros Berga, dem Pastoralamtsleiter der Erzdiözese Addis Abeba.

Bei einem Kamingespräch mit Mitgliedern unserer Pfarrgemeinde wurde auch die Themen „Armes Afrika – reiches Europa” und „Wie können wir voneinander lernen?” angesprochen. Dabei haben Jugendliche aus unserer Pfarre mit Hilfe eines YouTube-Videos anschaulich präsentiert, wie die Dreikönigsaktion bei uns abläuft.

Diese Tradition, dass Kinder von Haus zu Haus ziehen und die frohe Botschaft und den Segen Gottes hinaustragen, hat Abba Petros motiviert auch in seiner Heimat eine Sternsinger-Aktion zu initiieren. Mittlerweile gehen im dritten Jahr der Aktion 180 Kinder von Haus zu Haus und sammeln so Geld für Hilfsprojekte im Inland. Abba Petros sagt dazu:

„Wir wollen nicht immer bloß empfangen. Wir haben selber Kräfte in uns, um etwas zu verändern. Die Kinder machen es uns Erwachsenen vor. Das habe ich in Wien gesehen, mit wie viel Einsatz die Sternsinger bei der Sache sind.“

Die Wiener Zeitung hat dazu einen Artikel veröffentlicht. Hier können sie den ganzen Artikel nachlesen.

Impressionen

Tansania-Reise 2019

Auch im August 2019 war eine Reisegruppe rund um Pfarrer Martin in Tansania.

Es galt, das Land etwas besser kennenzulernen und Schützlinge seiner Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“ zu besuchen.

In den zwei Wochen lernten sie unmittelbar, wie grundlegend anders Ostafrika ist. Vom unglaublichen Verkehr in Städten wie Dar es Salaam, über Wohnungs- und Bildungssituation, bis hin zum geringen sozialen Unfrieden trotz großer sozialer Unterschiede. Erste Station der Reise war unsere Partnerpfarre Manzese, der wir als Gastgeschenk einen Hostienkelch überreichen durften. Das Tagebuch der gesamten Reise ist in einem beeindruckenden Reiseblog mit vielen Fotos festgehalten.

Hier geht’s zum Blog
→ Und hier geht’s zur offiziellen Homepage der Stiftung.

Ankommen in Äthiopien

Unsere Reisegruppe rund um Pfarrer Martin ist in Äthiopien gut angekommen und wurde herzlich empfangen. Die Betreuung durch Sr. Tigist ist wunderbar und auch sonst geht es unseren Reisenden sehr gut. Einen ersten Termin bei Berhaneyesus Demerew Kardinal Souraphiel, dem Metropoliten der Äthiopisch-Katholischen Kirche, haben wir ebenfalls bereits absolviert.

Und auch viele Gespräche mit den Menschen vor Ort wie mit Abba Petros stehen ebenfalls auf der Tagesordnung. Als Ergebnis dieser Gespräche darf unsre Reisegruppe eine Sonntagsmesse in Addis Abeba musikalisch und gesanglich mitgestalten.

An junge Erwachsene: Warum wir nach Afrika fahren?

Verschiedene Gründe und Ziele veranlassen mich, junge Erwachsene zu ermutigen, nach Afrika zu fahren. In einer kurzen Reise oder als längerer Aufenthalt / Volontariat.

  1. Noch nie in der Menschheitsgeschichte war in Europa die Freiheit so groß, aus einer unüberschaubaren Menge an Möglichkeiten auszuwählen: im Schulbereich, im Ausbildungsbereich, für einen Beruf, in der Gesundheitsvorsorge, im Bildungsbereich schlechthin, in der Entscheidung des Wohnortes, in der Beziehungsfrage und Familienkonstellation, die Rechtsabsicherung, und und und …
  2. Noch nie in der menschlichen Geschichte waren die Erwartungen der Menschen an Staat und Gesellschaft so hoch; bis hin zur Entschädigung, wenn sich ein Zug um 30 Minuten verspätet.
  3. Noch nie in der Geschichte waren die technischen Möglichkeiten so ausgebildet, dass rund um den Globus Nachrichten, Filme und ganze Datensätze in Sekundenschnelle übermittelt werden können.
  4. Noch nie war die Menschheit so multikulturell vernetzt und gleichzeitig gab es noch nie so hohe Ausgaben für nationale Waffenaufrüstungen.
  5. Noch nie war der Mensch so vielen Informationen ausgesetzt. Die Schlagzeilen werden nicht mehr am morgendlichen Frühstückstisch durch die Zeitung präsentiert, sondern prallen im Sekundentakt auf unser Handy, sogar schon auf die Armbanduhr. Trotz der großen Freiheit eine große Versklavung.

Die Liste dessen was „noch nie“ da gewesen ist, lässt sich fortsetzen. Doch schon die alten griechischen Philosophen stellten fest, dass das Glück des einzelnen Menschen nicht vom „viel haben“ und „viel wissen“ abhängt, sondern von der Eigenschaft das Notwendige zum Wohle Vieler einzusetzen. Die berühmte Frage von Alexander dem Großen, was er denn in großzügiger Weise für Diogenes tun könne, vermittelt auch heute noch Weisheit: „Geh mir aus der Sonne!“ so die einfache Antwort des Philosophen.

Was fehlt uns?

Wir brauchen eine neue Art mit der Wirklichkeit um zu gehen. Mensch, erkenne dich selbst. Was du bist und was aus dir werden könnte. Um innerlich zu wachsen und um motiviert zu sein zur aktiven Gestaltung der Weltgemeinschaft, lade ich ein, den eigenen Kulturraum zu verlassen. Wir reisen nach Afrika: nicht weil dort etwas schlechter oder besser wäre, sondern weil es ganz anders ist. Dieses Andere lädt uns ein, einmal anders zu denken und zu fühlen. Es ermuntert uns: „to share our values – unsere Werte zu teilen“ wie Abba Petros aus Äthiopien bei seiner Einladung formulierte.

Dieser Absicht will ich noch hinzufügen, was ich im Jahr 2002 bei der Errichtung meiner Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“ niedergeschrieben habe:

Die Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“ will helfen, dass junge Menschen die Möglichkeit einer Ausbildung erhalten, damit sie mit ihrer Kraft, ihren Begabungen, ihrer Hoffnung, ihrem Glauben und ihrer Liebe am Aufbau einer neuen Weltgemeinschaft mithelfen können. Kein junger Mensch soll hungern müssen oder nicht zur Schule gehen können.

Es geht sowohl um die Unterstützung der äußeren Bedürfnisse wie Essen, Kleidung, Wohnung und Arbeit, als auch die Förderung der inneren Notwendigkeiten wie Schulausbildung, geistige, geistliche, kulturelle und soziale Bildung. Junge Menschen verschiedener Kulturen und Religionen sollen einander begegnen und zur Entwicklung und Stärkung freundschaftlicher Beziehungen zwischen Völkern und Religionen und damit zur Friedenssicherung beitragen.

Ein Beispiel ist der Hl. Timotheus. Er wurde entdeckt und gefördert durch den Apostel Paulus. Von ihm in seiner Heimat Lystra angesprochen, war er bereit, sich mit Paulus auf den Weg zu machen in eine ungewisse Zukunft. Er lernte verschiedene Kulturen und Länder kennen, reiste mit Paulus nach Europa, erlitt mit ihm die Gefahren der Reisen und die Verfolgungen der Menschen, er ging mit Paulus ins Gefängnis. Der Mut des Timotheus kann jungen Menschen Vorbild sein. Durch seine Bereitschaft wurde Timotheus schließlich Verantwortlicher für die Gemeindeleitung der Christen von Ephesus.

Pfarrer Martin Rupprecht

Dreikönigsaktion 2019

Im Zuge der Dreikönigsaktion 2019 sind in unserer Pfarre insgesamt 67 Kinder und Jugendliche (wir haben nochmals nachgezählt!) in insgesamt 15 Gruppen vom 3. bis 5. Jänner 2019 durch unser Pfarrgebiet gezogen und haben die frohe Botschaft der Geburt des Herrn in die Welt hinausgetragen.

Darüber hinaus haben sie viel Gutes für die Ärmsten der Welt ermöglicht. Insgesamt konnten in unseren Gemeinden Rudolfsheim und Neufünfhaus € 16.289,83 und in unserer Gemeinde Schönbrunn-Vorpark € 6.165,16 gesammelt werden. 

Wir freuen uns, dass wir die Dreikönigsaktion mit insgesamt € 22.454,99 unterstützen können.

An dieser Stelle sei allen gedankt, die dies möglich gemacht haben: Zuallererst sind da die Kinder und Jugendlichen zu nennen, die Ihre Freizeit opfern und den widrigsten Wetterbedingungen zum Trotz diesen wichtigen Dienst getan haben. Aber auch all den freiwilligen Helfern/innen, die die Kinder betreut und begleitet haben sowie all jene, die im Hintergrund für ein gutes Gelingen dieser Aktion beigetragen haben. Natürlich ginge nichts ohne die vielen Spender/innen, denen wir den Erfolg dieser Aktion letztendlich verdanken.

Vielen herzlichen Dank an alle auch im Namen jener, denen das Ergebnis letztendlich zu Gute kommt!

Impressionen zur Sternsingeraktion 2019

Sternsingen im 15.Bezirk: 3 Pfarren, 75 Kinder, 2200 km Stufen und Stiegenhäuser, 28.869,99 € Spenden.

75 Kinder und Jugendliche sowie 25 Begleitpersonen waren mit großem Einsatz dabei: Drei Tage Sternsingen für eine bessere Welt – von 3.–6. Jänner 2019. Die „Heiligen drei Könige“ der Pfarren Akkonplatz, Hildegard Burjan und Reindorf haben Geld gesammelt für Kinder in Not weltweit.

Dabei sind sie drei Tage lang Stufen auf und ab gelaufen, um vielen Menschen die Botschaft von Weihnachten zu bringen, alles Gute im neuen Jahr zu wünschen und den Segen an die Tür zu schreiben. Viele EinwohnerInnen haben mit Freude die Türen geöffnet, und wir konnten 28.869,99 € sammeln. Danke sehr allen Spender/innen im Bezirk.

Wenn manchmal jemand unfreundlich war, haben Julian und John David (beide 9 Jahre alt) erklärt: „Das macht nichts. Wir wollen helfen, damit es anderen Kindern auch gut gehen kann. Zum Beispiel Erdbebenopfer auf den Philippinen oder Waisen in Tansania, damit sie trotzdem in eine gute Schule gehen können.“ Und so sind wir ins nächste Haus gegangen.

Wir haben viel Schönes ist bewirkt und erlebt: Dass die Bewohner/innen des Pflegeheims am Kardinal-Rauscher-Platz (Ingrid-Leodolter-Haus) eine echte Freude mit den Kindern hatten; dass uns ein blinde Frau vor Stolz ihren selbst geschmückten Christbaum zeigt, dass ein junges Pärchen mit einem kleinen Kind ein Leuchten in den Augen bekommen hat und uns freudig mitgeteilt hat: „Ihr seid unsere ersten Sternsinger in Wien.“

Und über 75 Kinder und Jugendliche haben erfahren, dass es toll ist, sich für andere zu engagieren, und dass es viele Menschen in der Bevölkerung des 15. Bezirks gibt, die sie dabei unterstützen. Und dass sie damit Teil der bewundernswerten Sternsingeraktion in Österreich sind, wo 85.000 Kinder 17 Millionen Euro sammeln für die Kinder dieser Welt.