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Rasch und unbürokratisch helfen

Die Pfarre Hildegard Burjan hat eine sehr aktive und engagierte Pfarrcaritas. Sehen Sie hier einige Streiflichter, was wir so alles in Bewegung setzen und wofür.

Wenn Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen möchten:

  • Konto Pfarrcaritas Pfarre Hildegard Burjan 
  • IBAN AT29 2011 1284 2001 8002
  • SWIFT GIBAATWWXX

Übrigens: Es kommt nicht nur auf Spenden an – mehr Hände bewirken mehr. Sie können und wollen auch zumindest gelegentlich etwas beitragen?

→ Melden Sie sich bei uns. Vergelt’s Gott!

 

 

Le+O ist trotz dieser schwierigen Zeit aktiv – aber wir brauchen kräftige Menschen!

Le+O teilt jede Woche Lebensmittel aus. Allein bei uns in Neufünfhaus jedes Mal 1,5 bis 2 Tonnen!

Registrierung bei Le+OWas wir aber derzeit dringend brauchen sind kräftige Personen, die diese Lasten tragen helfen! Viele von uns sind seit über 10 Jahren dabei. Aufgrund des Alters können sie das aber nicht mehr leisten.

Wir suchen daher dringend Menschen, die uns am Freitag in der Früh für 1–2 Stunden beim Herrichten helfen. Auch wenn Sie nur ein- oder zweimal im Monat Zeit haben, ist das schon eine große Hilfe für uns und für die Bedürftigen!

Auskunft, und die Möglichkeit hineinzuschnuppern, gibt es bei Guntbert Bodmann: 0664 153 48 64.

 

Gedanken zu Asyl und Familie

Das Pfarrnetzwerk Asyl, dessen Teil wir sind, stellt seit Jahren im Advent einen Adventkalender online. Im Jahr 2022 ging es um Hoffnungs-Spuren in der Begegnung mit Geflüchteten, da ja auch die Heilige Familie auf der Flucht war.

Yadigar Dönmez, eine unserer ESK-Freiwilligen, hat dafür einen Beitrag geschrieben, der veröffentlicht wurde. Er erzählt viel über die Chancen und die Horizonterweiterung, die in diesem Solidaritätsprojekt stecken.

Familie

Es ist vielleicht eines der stärksten Wörter überhaupt, weil wir darin Wärme, Frieden und Hoffnung in einem einzigen Wort empfinden können. Deshalb haben manche Menschen so viel mehr Glück. Nicht nur, weil sie eine schöne Familie haben, sondern weil es Menschen gibt, die sie in ihrem Leben Familie nennen können …

→ Zum Artikel

Unsere Weltkirche ganz nah

Pater Moses Mgimiloko ist Kaplan in unserer Nachbarpfarre Hl. Mutter Teresa in Baumgarten. Während seines Heimaturlaubs hat er mit den Kindern seiner Pfarre in Iringa/Tansania das Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ eingeübt.

„Die Kinder waren begeistert vom deutschen Text. Innerhalb eines Tages haben sie das Lied auswendig gelernt. Mit ihren Stimmen grüßen wir unsere Pfarrgemeinden in Wien und alle Freunde weltweit!“

Danke Pater Moses! Gottes Segen deiner Reise und deinem Studium in Wien!

Halbjahresbericht 2022 der Stiftung „Jugend Fördern – Grenzen überwinden“

Vor einem halben Jahr durften wir davon berichten, dass unsere Stiftung in Tansania eine Filiale eröffnet hat. Heute liegt der erste Halbjahresbericht unseres Leiters der Filiale, Alphonce Leonard, vor, in dem beschrieben wird, wie viel Gutes für so viele Kinder vor Ort geschehen ist. Den gesamten Bericht können Sie hier nachlesen.

Außerdem haben wir den „Tag des afrikanischen Kindes“ ins Leben gerufen, wo wir einen Ausflug mit 250 Kindern aus Manzese ins Nationalmuseum organisiert haben. Ein außergewöhnliches Erlebnis für die Kinder. Details und Bilder finden Sie hier.

Aktionstag Flucht am 1. Fastensonntag 2022

Aktionstag: Solidarität mit gestrandeten Flüchtlingen an Europas Rand – das Projekt „Familien helfen Familien“ in Bosnien-Herzegowina

Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums unserer Kirche Schönbrunn-Vorpark wurde uns am ersten Fastensonntag, dem 6. März 2022,  durch das flammend-rote Kirchenfenster an der Südseite unseres Gotteshauses in Erinnerung gerufen, dass am Beginn unserer Gemeinde ein zerbombtes Haus, Krieg und Zerstörung stand. Von unserer eigenen Geschichte ausgehend war Flucht das prägende Thema des Gottesdienstes und Aktionstags.

Roswitha Feige vom Pfarrnetzwerk Asyl nahm als Impulsgeberin Bezug auf den schrecklichen Krieg in der Ukraine und die durch ihn ausgelösten Fluchtbewegungen. Dann jedoch teilte sie mit uns die Geschichte von Menschen, die durch das Dichtmachen der Fluchtroute über den Balkan in Bosnien-Herzegowina gestrandet sind und deren Schicksal es nicht in die Schlagzeilen schafft. Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Somalia und anderen Krisenherden stecken nach einer langen Flucht beispielsweise in der Gegend von Bihać kurz vor der EU-Außengrenze fest. „Eine Region, die schon im damaligen Jugoslawien als eine der ärmsten galt, muss nun die Folgen der restriktiven europäischen Flüchtlingspolitik tragen und wird damit weitgehend allein gelassen“, stellte Frau Feige fest. Beim Versuch, die Grenze nach Kroatien zu überschreiten, erleiden Flüchtlinge oftmals körperliche Gewalt. Viele Flüchtlinge campieren in den Wäldern und sind zum Überleben auf das angewiesen, was sie von der lokalen Bevölkerung bekommen.

Frau Azra Merdžan stammt selbst aus Bihać und floh mit ihrer Familie in den 1990-er-Jahren vor dem Bosnien-Krieg nach Wien. Die Sozialarbeiterin ist Mitinitiatorin des Projekts „Familien helfen Familien“. Beim Gespräch im Pfarrsaal berichtete sie von der angespannten Lage in ihrer alten Heimat: Armut und das Gefühl, mit dem Flüchtlingsproblem allein gelassen zu sein, schafft ein Klima der Angst und der Abwehr. Dennoch gibt es engagierte Menschen, die zwar selbst wenig haben, sich aber dennoch um die Flüchtlinge kümmern. So werden etwa minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge von Familien aufgenommen und versorgt. Hier setzt das Projekt des Pfarrnetzwerks Asyl an: In Kooperation mit der Caritas von Banja Luka und dem Sozialzentrum Bihać werden engagierte und bedürftige Familien mit monatlich 30 Euro für Einkäufe unterstützt.
Dank des Einsatzes unserer Firmlinge beim Pfarrcafé und der Kollekte konnten auch wir einen Beitrag von 626 Euro zu diesem Solidaritätsprojekt leisten.

Weitere Spenden – einmalig oder monatlich – sind erbeten und können auf das Konto der Caritas eingezahlt werden:

  • „Familien helfen Familien in BiH“
  • Verwendungszweck: KV830.092
  • IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000

Weitere Information unter: www.pfarrnetzwerkasyl.at   

Herbert Wasserbauer

Pfarrcaritas Tätigkeitsbericht 2021

Im Jahr 2021 konnte die Pfarre Hildegard Burjan insgesamt 85.744 Euro an Hilfen weitergegeben!

Von Herzen danken wir allen Spenderinnen und Spendern sowie allen, die in irgendeiner Weise mitgeholfen haben, die uns anvertrauten Güter gut zu verteilen. Diese große Summe gliedert sich auf in:

Einzelhilfe

Beratung und Vermittlung sind oft schon ein wichtiger Schritt. Dabei helfen die Pfarrkanzleien mit enormer Zeitinvestition. Nach bestimmten Prüfungskriterien wird in Einzelfällen finanziell geholfen. Das waren im letzten Jahr 12.596,82 Euro.

Sammlungen für kirchliche Hilfswerke im In- und Ausland

Neben der Caritas gibt es andere kirchliche Hilfswerke, für die wir in der Pfarre sammeln: die Sternsingeraktion, die Aktion „Sei so frei“, die Elisabeth-Stiftung für Frauen in Not, Missio, die Frauenbewegung, MIVA, die Gruppen der Selbstbesteuerung und viele mehr. Im vergangenen Jahr konnten wir diesen Hilfswerken insgesamt 35.828,69 Euro geben.

Selbstbesteuerungsgruppen

In unserer Pfarre Hildegard Burjan gibt es zwei Selbstbesteuerungsgruppen und eine Stiftung, die zu konkreten Projekten einladen.

Eine-Welt-Gruppe Neufünfhaus

Seit 1987 unterstützt die Gruppe, in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungshilfe-Club, Projekte, die Frauen in Indien in ihrem Selbstbewusstsein stärken und ihnen eine Ausbildung ermöglichen.

Im Jahr 2021 hat die Gruppe 2.800 Euro an Unterstützung nach Indien gesandt.

Selbstbesteuerungsgruppe Schönbrunn-Vorpark

Diese Gruppe entscheidet jährlich über die Vergabe an verschiedene Projekte.

Im Jahr 2021 hat die Gruppe 4.500 Euro an Projekte in Indien, Brasilien und in Tansania ausbezahlt.

Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“

Schwerpunkt der Stiftung ist Schulausbildung in Pakistan, Äthiopien und Tansania.

Die Stiftung hat im Jahr 2021 insgesamt 30.019 Euro verschiedenen Schulprojekten in Pakistan und Tansania zukommen lassen.

Struktur und Verwaltung der Pfarre

Die Pfarre ermöglicht all diese Projekte durch das ehrenamtliche Engagement von vielen Einzelpersonen, durch ihre Räumlichkeiten, ihre Verwaltung, ihre technische Einrichtung und nicht zuletzt durch ihre Verkündung des Wortes Gottes. Die Hilfe ist ein Ausdruck unseres Glaubens!

Weitere Tätigkeiten waren:

Lebensmittelverteilung Le+O

Jede Woche verteilen wir ca. 1½ Tonnen Lebensmittel in unserer Pfarre. Das macht ca. 80 Tonnen im Jahr. 20 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen helfen jeden Freitag für drei bis vier Stunden mit. Das sind mehr als 3.000 Freiwilligenstunden im Jahr.

Wärmestube

900 Personen konnten sich von Jänner bis März für einen Tag im Pfarrsaal aufhalten und wurden bekocht. Ungefähr 2.000 Essen wurden dabei ausgegeben. Insgesamt waren das ca. 900 ehrenamtliche Stunden.

Woher kommt das Geld?

Der Erlös aus den Opferstöcken beim Hl. Antonius in unseren drei Kirchen gehört ganz der Pfarrcaritas. Das war im vergangenen Jahr 1.200 Euro. Dazu kommen unsere Flohmärkte, das Theater und einzelne Pfarrcafés. Darüber hinaus gibt es Einzelspender, die anlässlich ihrer Geburtstage, Jubiläen oder persönlicher Anlässe speziell der Pfarrcaritas spenden. Im Jahr 2021 waren das 7.567 Euro.

Bei speziellen Notlagen wird aus dem normalen Pfarrbudget geholfen. Die Pfarre sichert ja ohnehin die Gesamtstruktur für die Hilfe. Neben diesen Spenden werden bestimmte Sammlungen in den Sonntagsgottesdiensten den kirchlichen Hilfswerken zugeführt.

Die größte Hilfe ist aber die Sternsingeraktion. Im Jahr 2021 haben insgesamt 56 Kinder und Jugendliche den Erlös von 22.062 Euro gesammelt.


Unsere Pfarrpatronin Hildegard Burjan ist uns Vorbild: Sie hat Not gesehen, analysiert und sich für die Schwachen in der Gesellschaft eingesetzt. Sie hat nicht gefragt, was Andere tun könnten, oder die Politik übernehmen sollte. Selige Hildegard Burjan, bitte für uns!

Im Leitbild unserer Pfarre Hildegard Burjan heißt es:

„Der Mensch ist nicht dazu geschaffen, allein zu sein – In jedem Lebensalter ist es hilfreich, sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Wir laden Menschen in jedem Lebensalter ein, Gemein-schaften und Gruppen zu bilden. Dazu brauchen wir Menschen, die mitgestalten.

Wenn viele mithelfen, dann entsteht ein Miteinander.

Ein lebendiges Miteinander in den Gemeinden kommt erst durch die Mithilfe von vielen Freiwilligen zustande. Wir sind sehr dankbar für Ihren Kirchenbeitrag, der die Basis für die Finanzierung unserer vielfältigen Aufgaben ist.“

Jahresbericht 2021 der Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“

Der Jahresbericht 2021 der Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“ von Pfarrer Martin liegt vor: Es war wieder ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr.

Mit insgesamt 30.019 Euro konnte die Stiftung weiterhin die Ausbildung junger Menschen in verschiedenen Ländern Afrikas und Asiens fördern oder überhaupt erst ermöglichen.

In Tansania ist die Stiftung jetzt staatlich anerkannt und die Filiale wächst und wächst. Danke dem wunderbaren ehrenamtlichen Team vor Ort! Außerdem konnten wir die Verbindung zu den pakistanischen Christen intensivieren sowie ein Praktikum in einem Krankenhaus der Mutter-Teresa-Schwestern in Äthiopien ermöglichen.

Durch die Reise nach Tansania haben wir außerdem viele neue Impulse erhalten. Alle Details sind im Jahresbrief aufgeführt. Vergelt’s Gott allen Unterstützerinnen und Unterstützern!

Jahresbrief

→ Bericht: Ein Jahr vor Ort in Tansania

Rekordergebnis der Sternsingeraktion 2022

Trotz der vielen Besonderheiten dieser Zeit konnten wir dank 81 heldenhaften Kindern und Jugendlichen, ihren 35 Begleiter/innen und Helfer/innen und dank vieler hilfsbereiter Menschen in unserem Pfarrgebiet das bisherige Allzeit-Rekordergebnis von € 27.909,– sammeln. Davon € 19.688,– in Neufünfhaus/Rudolfsheim und € 8221,– in Schönbrunn-Vorpark.

Das Geld kommt der Schule von Sr. Rose für Massai-Mädchen und den anderen Werken der Sternsingeraktion zu Gute.

Außerdem konnten wir viel Freude, Hoffnung und Segen bringen. So starten wir beflügelt und dankbar ins neue Jahr.
Wenn David seine Krone richtet und mit den Segensaufkleber mit den Worten: „Hier haben Sie ein Etikett. Gott passt immer auf Sie auf.“ übergibt, dann strahlt ein Licht auf.

Vielen Dank an alle, die gegangen, unterstützt und gespendet haben.

Natürlich hatten wir dabei ein umfassendes Hygienekonzept mit Abstand, Maske, Desinfektionsmittel, Kescher, etc. Wir haben heuer auf den Gesang großteils verzichtet und dafür voll Begeisterung unseren Spruch gesagt und so die vielen Bewohner/innen unseres Bezirks und ihre Wohnungen gesegnet.

Kreative Alternativen in Reindorf und am Akkonplatz

In der Pfarre Reindorf sind die Sternsinger/innen auf Bestellung unterwegs gewesen, damit sie wirklich zu jenen kommen, die das auch in diesen Zeiten möchten. Sechs Sternsinger/innen und drei Begleiter/innen sammelten € 1872,–.

Am Akkonplatz sind heuer zwei Gruppen durch die Straßen und Höfe des Pfarrgebietes gezogen. Sie hatten auf einem Leiterwagen einen Kassettenrekorder mit den Liedern, dadurch waren sie gut hörbar. Die Leute haben teilweise geklatscht und das Geld auch beim Fenster heruntergeworfen. Die Sternsinger/innen waren zwei Nachmittage unterwegs und haben € 1337,– gesammelt.

So konnten wir im 15. Bezirk beachtliche € 31.118,- „ersingen“.

Einsatz in Äthiopien

Elisabeth Rupprecht, eine diplomierte Krankenschwester aus Bayern, war zwei Monate lang als Freiwillige im Krankenhaus der Mutter-Teresa-Schwestern in Addis Abeba tätig.

Hier berichtet sie von ihren Erlebnissen und Eindrücken.


Es geht los!

Am 24. August 2021 landete ich in Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Die ersten drei Tage konnte ich in einer Unterbringung der Kirche wohnen. Gleich am ersten Tag wurde ich zu einem traditionellen Abend eingeladen. Alle aßen Ingra (ein typisches Fladenbrot) von einem Teller. Es wurde dabei Musik gespielt und getanzt. Unterschiedliche regionale Tänze wurden aufgeführt. Das war sehr beeindruckend.

An meinem zweiten Tag ging ich in einen Park. Da gab es viel zu sehen; ich war stets am Staunen. Sehr beeindruckend waren auch die beiden Klöster, die ich danach ansah. Hier waren u.a. eine große Schule und eine kleine Arztpraxis, die von einem katholischen Orden organisiert werden.

An  meinem dritten Tag kam ich dann ins Krankenhaus der Mutter-Teresa-Schwestern. Mir wurde das ganze Krankenhaus gezeigt. Der erste Eindruck war schockierend und erschreckend: Es ist einfach so ganz anders bei den Ärmsten der Armen. Patienten liegen zum Teil auf dem Boden. So viele Kranke in einem Raum! Die Patientinnen und Patienten sprechen kein Englisch, nur Amharisch. So war eine Kommunikation nicht möglich. An diesem Tag dachte ich mir: „Oh nein, wie soll ich hier die Zeit nur überstehen?!“

Die Wochen im Krankenhaus

Die Englisch sprechenden Arbeiter brachten mir etwas Amharisch bei. Ich durfte in der Wundversorgung mitarbeiten. Des Öfteren bin ich sehr erschrocken, denn solche Wunden hatte ich noch nie gesehen. Es waren teilweise ganz junge Menschen mit chronischen Wunden. Verbandsmaterial war nur eingeschränkt vorhanden. Wunden wurden mit Betaisadona oder Honig versorgt. Der Aufgabenbereich der Krankenschwester ist ganz anders als in Mitteleuropa.

Bei der Wundversorgung von bettlägerigen Menschen halfen mir Arbeiter. Das sind einheimische Leute, die sämtliche anfallenden Arbeiten erledigen: putzen, Körperwaschung, Essen geben, Boden kehren, Patienten mobilisieren … Alle Patienten waren voller Freude und Dankbarkeit, wenn ich ihre Wunden versorgte. Und auch sehr hilfsbereit: alle unterstützten alle.

Es kamen sehr viele schwerkranke junge Menschen zur Behandlung. Viele wurden beim Sterben begleitet. Es wurde mit ihnen und für sie gebetet. Zum Beispiel starb einmal ein 17-Jähriger an Borreliose. Das ist eine häufige Erkrankung und wird durch die schlechten hygienischen Zustände von Läusen und Flöhen übertragen. Auch Tuberkulose ist eine häufige Erkrankung.

Junge schwangere Frauen, die alleinstehend und mittellos waren, durften zur Entbindung in die Klinik kommen. Sie wurden versorgt, bekamen zu essen und durften hier wohnen. So konnten sie und ihre Babys überleben.

Glauben und Leben

In den Gottesdiensten waren so viele Leute – auch junge. Ein Festgottesdienst dauerte einmal vier Stunden und danach wollte noch niemand heim. Die Leute waren nicht Zuschauer sondern feierten aktiv mit. Anschließend wurde noch in der Kirche getanzt und gesungen und Gott gepriesen.

Die Gastfreundschaft wird in Äthiopien sehr groß geschrieben. Es ist nicht selbstverständlich, eine Wohnung und Essen zu haben. Strom und fließendes Wasser haben die meisten Menschen nicht. Als wegen der Corona-Pandemie alle Geschäfte geschlossen wurden und viele zum Geldverdienen keine Arbeit mehr hatten, herrschte sehr große Not im Land. Die Menschen hier haben keine Reserven und Vorräte. Sie verdienen meist täglich nur so viel, um ihre Familien ernähren zu können. Ganze Familien starben in dieser Zeit.

Sie kochen auf einer Holzfeuerstelle und haben einen Topf darüber. Täglich luden mich Patienten zum Essen mit ihnen ein oder um Kaffee zu trinken. Sie wollten ihr bisschen, was sie hatten, gerne teilen.

Da Salz billig ist, wurde der Kaffee damit „aufgebessert“. Milch und Zucker sind Mangelware und sehr teuer. In dieser salzigen Kaffeebrühe stand unten ein dicker Sud. 🙂

Abends nach Feierabend spielte ich mit Patienten Dame und Rommé; sie unterrichteten mich in ihrer Muttersprache und hörten Musik. Trotz der anstrengenden Arbeit habe ich mich mit den Arbeitern und Patienten sehr gut verstanden und wir hatten trotz der Sprachprobleme eine Menge Spaß.

Gedanken zum Abschied

Besonders fasziniert haben mich die Mutter-Teresa-Schwestern. Sie haben sehr, sehr viel Arbeit, jedoch sind sie dabei immer zu allen freundlich und herzlich. Von der Bevölkerung werden sie hoch geschätzt.

Gerne möchte ich wieder in dieses Land kommen und meine Freunde wieder treffen: „Lela gize emetalew“ – „Ich werde wiederkommen“!

Elisabeth Rupprecht

Reise nach Tansania 2021

Nach einer pandemiebedingten Pause im letzten Jahr war Pfarrer Martin wieder mit einer kleinen Gruppe in Tansania unterwegs. Er besuchte dort die Schützlinge seiner Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“.

In seinem Blog hat er täglich über seine Erlebnisse, Eindrücke und Begegnungen berichtet. Lassen Sie sich mitnehmen auf diese Reise. Sie werden beeindruckt, entsetzt, betroffen, begeistert sein. Denn so emotional war diese Reise nach Afrika.

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