Alle Informationen zu den Sakramenten und Skramentalien sowie organisatorische Hinweise zur Anmeldung befinden sich in dieser Kategorie

Sei ehrlich – Pate zu sein braucht Wissen und Praxis

Jetzt beginnt bald der Frühling. In den Kirchen ist das auch eine Saison für Taufe. Welch schönes Ereignis! 

Doch – und hier kommt das große ABER: Viele Familien finden keine Taufpatin, keinen Taufpaten mehr, weil alle Freunde aus der Kirche ausgetreten sind.

Nun kann man tausend Gründe anführen, warum jemand die kirchliche Gemeinschaft verlässt. Darüber wäre es notwendig zu diskutieren. Heute geht es mir aber um einen anderen Aspekt: Viele möchten in die Kirche wieder eintreten, um Pate oder Patin sein zu können.

Erlaubt mir ein paar Rückfragen:

Möchtest Du ein guter Begleiter, eine Begleiterin für das Kind sein? Das wünschen wir Dir von Herzen! Das ist immer ein nobler Dienst für die Familie und das Kind. Das ist aber noch nicht der Patendienst, das Patenamt. Pate sein ist in der Tradition der Kirche eine Person, die für den christlichen Glauben lebt, eine Person, die die Bibel und das Glaubensbekenntnis kennt und das Kind in die Sakramente der Kirche einführen kann. Eine Person, die in der Glaubensgemeinschaft lebt und das Kind hineinführen will.

Darum die Grundfrage: Bist Du in der Kirche, innerlich? Kennst du dich darin aus? Dann ist es ein Leichtes, äußerlich wieder einzutreten.

Wenn Du Dir aber eingestehen musst, dass Du jahrelang gar nicht in der Kirche warst, dass Du vieles nicht verstehst, dann sei ehrlich: Du kannst nicht jemand in die Kirche führen, wenn Du selber innerlich nicht dabei bist. Es ist ehrlicher zu sagen: Sorry mein Freund, der mich wegen des Patenamts gefragt hat. Ich kann das nicht annehmen, weil ich selber zu wenig davon verstehen. Weil ich die Bibel schon lange nicht mehr gelesen habe, weil ich schon seit langer Zeit kein Sakrament empfangen habe. Das ist eine ehrliche Auskunft. Den Eltern gegenüber, dem Kind gegenüber, dem Priester gegenüber und vor allem Gott gegenüber.

Willst du aber wirklich ein Pate sein, dann beginne zuerst deine Praxis und dein Wissen aufzufrischen. Die Fastenzeit wäre ein guter Anlass. In den nächsten Videos werde ich jede Woche ein Thema erklären. Für jene, die mitmachen, kann es am Osterfest eine Feier der Wiederaufnahme in die Kirche sein.

Servus und Pfiat de!
Pfarrer Martin Rupprecht


Was braucht es, um Patin oder Pate zu sein?