Gott will dich brauchen – Predigt
Ausgehend von der Berufung des Jesaja (Jes 6,1-8) stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt in Schönbrunn-Vorpark am 5. Sonntag im Jahreskreis (09.02.2025) die Frage, wer und wo Gott ist. Wie reagiert der Mensch, wenn er von und mit Gott konfrontiert wird?
Wer ist Gott? Wo ist Gott? Wo und wie zeigt sich dieses Geheimnis, das wir in unserer religiösen Sprache Gott nennen? Auch Sie, liebe Glaubende, sind fasziniert von dieser Frage! Warum sonst wären Sie hier? Alle erhoffen wir erhoffen uns einen Hinweis, „wo Gott wohnt“.
Manchen ist ein besonderes Erlebnis gegeben – wie Jesaja. Er sieht den Herrn, die Erde ist von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt, umgeben von Engeln, die Türzapfen erbeben, Rauch erfüllt den Raum. Jedenfalls bricht etwas ganz Anderes, nicht Alltägliches herein. Es überfordert den Menschen gänzlich. Dazu notiert die Bibel oft zwei Reaktionen vonseiten des Menschen. Die erste: Weh mir! Bricht Gott in das Leben eines Menschen ein, überfordert dies immer seine Kapazität.
Die zweite Reaktion: Weh mir! Denn ein Mann unreiner Lippen bin ich. Der Mensch hat dann das Gefühl: ‚Das passt nicht zusammen. Gott ist Licht, Gott ist gut. Aber in mir ist auch Dunkelheit und Verschlagenheit (Unreinheit); nein, ganz böse bin ich nicht, aber auch nicht einfach gut.‘ Wo man dem Licht und der Liebe begegnet, einem durch und durch gütigen Menschen, dort kann einem das zum Spiegel werden.
Aber das macht nichts. Wer Gottes Berührung zulässt, den reinigt Gott. Denn um seine Herrlichkeit auszubreiten, will Gott den Menschen brauchen: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich sagte: Hier bin ich, sende mich!
Es muss keineswegs so spektakulär zugehen wie bei Jesaja. Immer meint Gott den Menschen ganz persönlich und innig. Entscheidend ist, sich Gott zur Verfügung zu stellen und zu fragen: ‚Lieber Gott, offensichtlich willst du mich brauchen. Was kann ich für Dich tun?‘