Das Sakrament der heiligen Messe
Beim letzten Abendmahl hat Jesus sein Leben hingegeben, geopfert. Mit den Worten: „Nehmt, das ist mein Leib … Nehmt, das ist mein Blut …“, hat er etwas Neues geschaffen, das bis heute das Zentrum aller Christen ist: die Feier der Hl. Messe, der Empfang der Hl. Kommunion. Wir essen nicht nur ein Stück Brot, sondern nehmen Jesus selbst auf – in Form des Brotes und Weines.
Gott selber handelt in Jesus. Darum ist uns der Empfang der Kommunion, die Aufnahme Jesu sehr, sehr heilig. In der katholischen Kirche nennen wir es das „Allerheiligste“. Nur vor der Hl. Kommunion, vor Gott in Jesus machen wir die Kniebeuge.
Wenn wir in eine katholische Kirche kommen, sehen wir ein rotes Licht, das „ewige Licht“, das neben dem Ort steht, wo die Hl. Kommunion aufbewahrt wird, dem „Tabernakel“. Katholiken machen eine Kniebeuge in diese Richtung. Wir zeigen unseren Respekt vor Gott, der in Form der Hl. Kommunion ständig („ewiges Licht“) unter uns ist.
Hl. Messe wird auch Eucharistie
Die Hl. Messe, in der die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi geschieht, nennen wir auch „Eucharistie“. Ein griechisches Wort, das „Danksagung“ bedeutet. Wir danken Gott und empfangen die Gaben, damit unser Leben heilsam und heil werden kann. Das 2. Vatikanische Konzil (Tagung aller katholischen Bischöfe weltweit, 1962-65) sagt, dass die Feier der Eucharistie „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ ist. Durch die Eucharistie gestärkt gehen die Menschen ihren Lebensweg weiter.
Kommunion bedeutet Vereinigung, tiefste Begegnung mit Jesus Christus. Diese Vereinigung beschreibt der Apostel Paulus: „Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.“ (1. Brief an die Korinther 10,16-17). Zwischen Eucharistie und Kirche besteht also eine untrennbare Verbindung.
Der Apostel Paulus verwendet auch den Ausdruck „Leib Christi“, sowohl für die Eucharistie als auch für die Kirche. Wer diese innere Beziehung mit Jesus Christus spürt und aus ihr lebt, sucht in der Messe die Anwesenheit Jesu Christi; das – immer – unvollkommene Tun der Priester, sowie aller Frauen und Männer, die in der Kirche Dienst tun, tritt dabei in den Hintergrund.
Wer kann die Hl. Kommunion empfangen?
Es ist also klar, warum die Hl. Kommunion so heilig ist; darum braucht es eine gute Überlegung wie und wann und warum wir zur Hl. Kommunion gehen. Folgende Voraussetzungen sind wesentlich:
Glaube
Der Glaube an sich ist die erste Voraussetzung, an den Sakramenten überhaupt teilzuhaben. Im Bezug auf die Eucharistie muss insbesondere der Glaube an die wirkliche Gegenwart Christi in den Gaben von Brot und Wein vorhanden sein: Durch das Wort des geweihten Priesters „vollzieht sich die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi“. Der Glaube an diese Wahrheit ist Voraussetzung für den Empfang der Eucharistie.
Gewissen
Viele Menschen haben große Sehnsucht nach Heilung. Gerade wenn manches im Leben zerbrochen, kompliziert und schwierig geworden ist. Es kann passieren, dass Christen sich vom Glauben entfernt haben, oder nichts damit mehr anzufangen wussten. Darum braucht es langsame Schritte in den Glauben hinein, und zu den Sakramenten hin. Der Empfang der Hl. Kommunion ist etwas Besonderes. Jede christliche Person muss sich im eigenen Gewissen fragen, ob sie schon für die Aufnahme bereit ist. Nach langer Abwesenheit in der Kirche wird die Beichte für den Kommunionempfang notwendig sein. Im Zweifelsfalle wäre es gut, einen Priester um Rat zu fragen.
Schon der Hl. Apostel Paulus weist in strenger Weise darauf hin: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken“. 1 Korintherbrief 11,27
Wie empfangen wir die Hl. Kommunion?
Die Sehnsucht soll ermutigen, der hohe Anspruch vorsichtig machen. Manche Christen sind auch verunsichert, weil sie schon lange nicht mehr am Gottesdienst teilgenommen und die Hl. Kommunion empfangen haben. Da kann das Gespräch mit jemandem aus der Gemeinde oder mit dem Priester helfen. Jede geistliche Frage hilft weiter und baut die Gemeinde selber auf.
Die Stille danach
Manchen fällt die Stille nach der Kommunionausteilung auf. Wir versuchen sie zumindest. Dass Gott unendlich fern und doch nahe ist, dafür will ich danken. Ich will mich fragen, was der HERR mit mir vorhat. Wozu will er mich einsetzen?
Pfarrer Martin Rupprecht