Auf die Mitte fokussieren
In der Zeit des nur flüchtig Wahrnehmens durch die ständige Verwendung unserer Smartphones lädt uns Fronleichnam ein, uns wieder auf die Mitte zu fokussieren.
Die Monstranz hilft uns dabei.
Das stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt zu Fronleichnam in Schönbrunn-Vorpark ins Zentrum.
Das Smartphone hat das Leben radikal verändert. Es dient ja mittlerweile am wenigsten zum Telefonieren. Es ist ein Arbeits- und Unterhaltungsinstrument, ständig mit sich herumgetragen. Das Smartphone hat längst auf unsere Art der Wahrnehmung Einfluss genommen: ein kurzes, häufig flüchtiges Registrieren von Text und Bild, mehr Bild als Text. Man wischt das Bild weg, um ein neues zu holen. Ein Bild folgt auf das andere. Dann kommt es in den unendlichen Speicher unseres Inneren. – Wer kann das alles noch verarbeiten? Gibt es noch irgendeinen Zusammenhang?
Später, zum Ende dieser heiligen Messe, kommt ein merkwürdiges Gerät zum Einsatz: die Monstranz. Wir tragen sie sogar um den Häuserblock. Das Gerät ist so gebaut, dass es unseren Blick zur Mitte hinführt. Das Gerät signalisiert uns: ‚Schau da hin!‘ Es holt aus der Zerstreuung. Die Monstranz zentriert, fokussiert. Sie lädt ein, sich zu sammeln und den Weg in die Mitte zu gehen.
Aber in welche Mitte? Die Mitte der Monstranz ist von Glas umgeben. Darin eingeschlossen ist ein kleines, dünnes, zerbrechliches Stück Brot. Von diesem Brot sagt Jesus: ‚Schau her, da bin ich. Schau her, das bin ich – (Brot) für Dich‘. Christen sehen in Jesus Christus die Mitte: die Mitte des Lebens, die Mitte der Welt, die Mitte, um die sich alles dreht. Er, Jesus Christus, ist der Glutkern des Weltalls, des Universums. Von ihm her und auf ihn hin lebt alles.
Es gilt ja allgemein: Gerät die Mitte aus dem Blick, kommt alles durcheinander. Zentrieren wir, fokussieren wir uns neu auf die Mitte, die Jesus Christus ist. So gewinnen wir das Leben.
Christoph Benke