Die Weisen aus dem Morgenland – eine Sachverhaltsdarstellung
Aus dem Osten kommen Suchende, sie gehen zuerst zur Schaltzentrale der Politik, sie erfahren dort die nächsten Schritte. Dann werden sie selber überrascht von der Art und Weise des Ergebnisses ihrer Suche. Sie überlassen dem Geheimnis die Schätze ihrer Heimat, sie erhalten eine Eingebung, und sie verschwinden ohne Aufhebens.
Gekommen sind Magoi, gelehrte Sterndeuter aus Persien. Weil es im Alten Testament heißt, dass einmal Könige aus allen Völkern hin pilgern zum Messias und Gold mitbringen, darum sind aus den Magiern Könige geworden, darum sagen wir Dreikönig. Soweit die Sachverhaltsdarstellung.
Das Evangelium schildert einen Zustand der Gesellschaftsentwicklung. Immer und überall sind Menschen aufgebrochen, um zu suchen: Bessere Bedingungen, größere Sicherheit, gerechte Führungspersonen. Die Suche nach einem Messias ist in jeder Gesellschaft da.
Für uns bedeutsam ist, dass Gott tatsächlich in der Geschichte ankommt. Das ist die Glaubensfrage auch unserer Zeit. Sein Wort „hat Fleisch angenommen und unter uns gewohnt“. Das ist der Glaubensakt schlechthin.
Das Entscheidende in der Messiasfrage ist aber nicht, „dass“ er gekommen ist, sondern „wie“ er wirkt. Das ist die Methode, die für uns, die Gesellschaft und für Politik gestaltende Personen von Interesse sein muss. „Wie“ und auf welche Weise wir arbeiten, kämpfen, forschen, gestalten. Das „wie“ Gottes ist das Weihnachtsgeschehen.
Schon jetzt hat die christliche Botschaft alle „Völker“ beeinflusst. Jeder Hollywood-Film in der Weihnachtszeit präsentiert das Erbarmen, das Wärmende, das Friedliche von Weihnachten (Kevin allein in New York). Alle Menschen rund um den Globus werden davon berührt. Ganz gleich ob Christen oder nicht.
Die Sternsingerinnen und Sternsinger: 85.000 sind in diesen Tagen unterwegs. Was für eine österreichische Leistung! Kinder, die drei Tage bei Sturm und Wind lieber hinausgehen und treppauf und treppab müde werden, als zuhause auf dem Handy zu spielen. Was macht das mit ihnen? Ob sie nun schön singen oder nicht, ist gar nicht wichtig. Der Wille, etwas zu tun für Andere, sich zu überwinden, Gemeinschaft zu erleben, die gute Organisation dahinter, das alles ist ein Gut, das Menschen prägt. Das ist die Umsetzung dessen, was uns das kirchliche Hochfest heute vermittelt.
Wenn wir fragen, wie Gott bei den Menschen ankommen will, dann brauchen wir nur auf diese Kinder zeigen und antworten: so!