‚Gefalle ich dir?‘ Gefalle ich mit meiner Art zu leben Gott? Was sagt Paulus dazu? – Predigt
Damit beschäftigte sich Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 1. Adventsonntag in Schönbrunn-Vorpark.
„Gefalle ich Dir?“ Mit dieser Frage will sich jemand der Zuneigung des Partners versichern. Vielleicht ist eine kleine Unsicherheit da, ob das denn noch so ist … Man wird da auch nicht leicht nein sagen können. Jedenfalls möchte da jemand hören: Ja, Du gefällst mir. Diese Sehnsucht ist tief in uns: anerkannt zu werden; zu hören „Du gefällst mir“.
In einer Ermahnung erinnert Paulus die Gemeinde in Thessaloniki: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin noch vollkommener! (1 Thess 4,1). Es gibt also eine bestimmte Lebensart, die Gott gefällt – ein gottgefälliges Leben. Diese Art zu leben lernt man an anderen. Man schaut sie zunächst ab. Dann eignet man sich diese Lebensart nach und nach an.
Was macht ein gottgefälliges Leben aus? Dazu liefert die Lesung Hinweise. Der eine: ‚Ihr lebt schon gottgefällig‘, aber werdet darin noch vollkommener! Das klingt nach Perfektionismus. Gemeint ist aber Wachstum: Euch aber lasse der Herr wachsen und reich werden in der Liebe zueinander (3,12). Unsere Berufung als Mensch und als Getaufte ist, zu lieben und in der Liebe zu wachsen. Die Liebe soll an Tiefe gewinnen und die Mitmenschen und die Mitwelt immer mehr einbeziehen.
Gefalle ich Dir? Es ist richtig, diese Frage an Gott zu richten: Führe ich ein gottgefälliges Leben? Wir dürfen von einem tiefen und dick unterstrichenen Ja ausgehen: Gott hat uns gewollt. Er zieht seine Liebe nie zurück. Aber er hofft, dass wir an seiner Liebe wachsen, sie immer dankbarer beantworten. Wenn wir das im Blick und im Herzen hatten, können wir vor den Menschensohn hintreten, wenn er kommt (Lk 1,36).